Tageswanderungen findet ihr langweilig? Ihr wollt lieber Fernwanderungen von A nach B oder größere Rundwege wandern? Beides hat absolut seine Reize, wie wir sowohl in den Alpen während unserer Wanderungen im Nationalpark Berchtesgaden als auch auf unseren großen Mehrtagestouren wie zum Beispiel in Schweden auf dem Sörmlandsleden erfahren haben. Wir wollen euch heute mit dieser Liste 13 Tipps zum Fernwandern mit an die Hand geben und wie ihr euch am besten nicht verlauft (so wie wir immer…). In unserem Artikel klären wir ein paar entscheidende Fragen zum Fernwandern.

Wie gestalte ich die Planung einer Fernwanderung?

Wie bereite ich mich auf eine längere, mehrtägige Tour vor?

Welche Ausrüstung brauche ich für eine Trekkingtour?

All diese Fragen wollen wir in diesem Artikel klären, damit eure Trekkingtour als Abenteuerurlaub nicht im Albtraum endet. Wir geben euch am Ende des Artikel auch eine Packliste zum Wandern für eine mehrtägige Trekkingtour mit an die Hand.

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Nach unserem Wandern Tipps Artikel „Wandern für Anfänger – 10 Tipps“, der den Einstieg in das Wandern erleichtern soll, haben wir uns jetzt den Fernwanderungen gewidmet und 13 Tipps zusammengestellt.


Inhaltsverzeichnis


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1. Die Schuhe: Überlebenswichtig?

Provokante Frage direkt zum Einstieg. Aber soweit würden wir jetzt – zumindest was die Fernwanderwege in unseren Gefilden betrifft – nicht gehen. Aber das richtige Schuhwerk verhindert unnötige Ärgernisse. Es muss aber nicht nur das richtige Schuhwerk sein, sondern definitiv auch eingelaufene Schuhe und die richtigen Socken, um möglichen Blasen vorzubeugen (darauf gehen wir im nächsten Punkt noch genauer ein).

Steife, steigeisenfeste Schuhe für den hochalpinen Bereich sind natürlich nicht passend für eine mehrtägige Wanderung. Diese sind dafür einfach zu fest und haben keine weiche Sohle – was natürlich im entsprechend hochalpinen Raum notwendig ist. Aber für eine Fernwanderung solltet ihr eher auf Schuhe zurückgreifen, die eine weiche Sohle haben.

Darunter fallen alle Schuhe der Kategorien A (leichte Wanderschuhe), A/B (hohe Wanderschuhe) oder auch B (klassische Trekkingschuhe). Alle höheren Kategorien sind eher nicht mehr für mehrtägige Trekkingtouren geeignet, da diese dann einfach zu steif, fest und daher auch zu schwer werden.

Was heißen die Kategorien genau?

In Kurzform:

Wanderschuhe Kategorie A

Unter diese Kategorie fallen leichte Wanderschuhe mit der höchsten Flexibilität, die wenig Dämpfung bieten und damit für Wirtschaftswege im Wald oder Wiesenwege sehr gut geeignet sind. Die Wege sollten für diese Art Schuhe weitgehend flach sein und das Gepäck eher leicht als schwer. Auch für den Alltag bieten sich die Schuhe an.

Wanderschuhe Kategorie A/B

Wie ihr euch denken könnt, ist dies eine Zwischenkategorie und bietet durch relativ steife und dicke Sohlen, die sich aber noch verdrehen lassen, höhere Stabilität. Meist sind diese Wanderschuhe schon knöchelhoch, aber das ist nicht zwingend gegeben. Die Schuhe sind gut für längere Tageswanderungen – eventuell auch eine kurze Hüttentour – auf befestigten Wegen mit vereinzelt (steilen) Anstiegen geeignet.

Wanderschuhe Kategorie B

Die klassischen Trekkingschuhe, die in diese Kategorie fallen, kennzeichnet eine verwindungssteife Sohle und eine hohe Schnürung. Kombiniert mit einer Zwischensohle haben diese Schuhe eine hohe Dämpfung und eigenen sich für ausgedehnte Mehrtagestouren mit schwerem Rucksack. Hier bewegen wir uns aber noch nicht in den Kategorien der hochalpinen Schuhe. Die sind dann die folgenden Kategorien B/C und vor allem C und D.

Wir nutzen beide für unsere Trekkingtouren die Lowa Aerox GTX*, der sich wohl am ehesten der Kategorie A/B mit Tendenz zur Kategorie B zuordnen lässt. Es ist kein knöchelhoher Schuh, der aber recht stabil und mit einer guten Dämpfung daher kommt. An diesem Beispiel seht ihr schon: die Kategorie ist nicht entscheidend. Der Schuh muss gut sitzen und euch ein gutes Gefühl geben. Aber nicht nur wir haben unsere Lieblingsschuhe, aktuell eben der Lowa Aerox GTX*, sondern natürlich auch andere Outdoor-Blogger.

Heiko vom Blog People Abroad hat einige Blogger zusammengetrommelt mit der Bitte, ihr Lieblingsschuhe zu nennen und ein paar Sätze dazu zu schreiben. Dabei sind die unterschiedlichsten Schuhe von Wandersandalen bis hin zu steigeisenfesten, hochalpinen Wanderschuhe zusammengekommen. Lesenswert! Auch wir haben erklärt, was wir am Aerox GTX* gut finden.

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2. Blasen vermeiden

Das richtige Schuhwerk ist aber nur die halbe Miete auf dem Weg zum blasenfreien Wandern. Denn die besten Wanderschuhe bringen nichts, wenn ihr Baumwollsocken anzieht. Dabei sind Blasen vor allem beim Fernwandern quasi vorprogrammiert (Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel…). Warum ist das so?

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Quelle: Wrightsocks

Reibung, Wärme und Feuchtigkeit spielen bei der Entstehung von Blasen eine entscheidende Rolle. An allen Stellen, an denen es zu Reibung zwischen Socken und Füßen kommt, entstehen schnell Blasen. Daher müssen zum einen die Socken perfekt passen – sollten auf keinen Fall zu groß sein und achtet darauf, dass die Socken im Schuh keine Falten werfen. Zum anderen – wie schon erwähnt – auf keinen Fall Baumwollsocken verwenden.

Baumwollsocken sind so ziemlich das schlimmste, das ihr euren Füßen zumuten könnt. Baumwolle saugt sich sehr schnell mit Schweiß voll und leitet die Feuchtigkeit gar nicht oder nur sehr schlecht nach außen in Richtung Schuh weiter. Und ein nasser Socken ist nicht gut, da Feuchtigkeit zur Blasenbildung beim Wandern beiträgt.

Socken zum Wandern: Synthetik und/oder Wolle helfen

Socken aus Synthetikfasern oder Wolle* sind eine sinnvolle Investition, auch wenn diese etwas teurer sind. Wandersocken haben in der Regel gepolsterte Stellen an den neuralgischen Punkten, wie Ferse oder Fußballen, stützen sogar ein wenig den Knöchel, dämpfen eure Schritte und transportieren vor allem die Feuchtigkeit nach außen. Und das ist eben wichtig, um Blasen zu vermeiden und den Fuß so trocken wie möglich zu halten.

3. Der richtige Rucksack ist wichtig!

Jeder noch so innovative und ausgeklügelte Rucksack kann zu Schmerzen im Schulter- und Rückenbereich führen. Aber auch die richtige Beladung, Verteilung der Last und Einstellung der verschiedenen Gurte am Trekkingrucksack führen zu einem höheren Tragekomfort. Auf diese Punkte wollen wir im folgenden ein wenig genauer eingehen.

Wir können die Rucksäcke von Gregory, Tochterfirma von Samsonite, empfehlen. Wir selbst nutzen (natürlich auch weil wir im Ambassador Programm von Gregory Europe sind) Rucksäcke von Gregory*. Diese können wir auch guten Gewissens empfehlen, da sie sich durch exzellenten Tragekomfort auszeichnen. Wir nutzen die folgenden Modelle (es gibt auch jeweils äquivalente Damen-Modellen):

  • Der Klassiker für schwere Trekkingtouren: Gregory Baltoro 75
  • Für die Ultraleicht-Wanderungen: Gregory Optic 58
  • Mehrtägige Wandertouren (bspw. Hüttentouren beispielsweise in den Alpen): Gregory Zulu 40

Wichtig ist uns dennoch: geht in ein Fachgeschäft und probiert verschiedene Rucksäcke mit Gewicht an. So bekommt ihr recht schnell ein Gefühl, welcher Wanderrucksack gut sitzt und welcher überhaupt nicht. Und das ist das entscheidende. Es ist egal welcher Markenname auf dem Rucksack steht, ihr müsst ein gutes Gefühl damit haben! Jeder Rücken ist anders, und auf jeden Rücken passt ein anderer Rucksack möglicherweise besser. Hier hilft tatsächlich nur der Praxistest im Geschäft.

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Wie packt ihr den Rucksack richtig?

Aber nicht nur der Wanderrucksack ist wichtig, was bringt es, wenn das Tragesystem nicht richtig arbeiten kann, weil die Lasten falsch verteilt sind? Es gibt prinzipiell eine recht einfache Grundregel, die ihr beachten solltet, dann ist das „Richtige Packen des Trekkingrucksacks“ kein Problem mehr. Ihr könnt eure Gegenstände in die folgenden Kategorien (mit Beispielen, die natürlich individuell aufgrund des unterschiedlichen Gewichts variieren können) unterteilen:

  • Leicht: Regenjacke, Schlafsack
  • Mittel: Kochsystem
  • Schwer: Proviant, Wasserblase (die sowieso immer direkt am Rücken angebracht ist und somit perfekt liegt)

Wichtig ist, dass der Schwerpunkt des Trekkingrucksacks immer oberhalb des Hüftgurtes liegt, damit dieser die Last aufnehmen und an das Tragesystem übergeben kann.

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Wie erreicht ihr das?

Am besten beginnt ihr den Rucksack von unten zu packen. Klingt logisch oder? So ganz trivial ist es aber nicht. Denn wenn euer Rucksack einen Frontzugriff hat, könntet ihr auch auf die Idee kommen, diesen hinzulegen und durch den Frontzugriff anfangen zu packen. Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass das nicht so optimal ist. Hier spielen aber sicherlich auch persönliche Präferenzen eine Rolle, das könnt ihr selbstverständlich machen wie ihr wollt. Für uns ist es – trotz Frontzugriff – angenehmer und einfacher, den Rucksack zu packen, wenn dieser steht und wir von oben die Gegenstände einstecken können.

Das Bodenfach zuerst

Als erstes solltet ihr das Bodenfach – sofern vorhanden – befüllen. Dort hinein packt ihr relativ leichte Dinge, wie Schlafsack, Regenjacke oder Wechselkleidung. Denkt nur dran, dass ihr gegebenenfalls gut an die Regenjacke herankommen müsst, diese könnt ihr also Alternativ auch ganz zum Schluss oben auf alle Sachen legen. Im Nachhinein das untere Fach zu packen, ist meist schwierig, wenn die schweren Sachen von oben auf das Fach drücken. Dann geht es ans Hauptfach des Wanderrucksacks.

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Die schweren Dinge möglichst nah an den Rücken und oberhalb des Hüftgurtes unterbringen. Drumherum könnt ihr weitere leichte Gegenstände packen und oben auf die schweren Sachen platziert ihr die mittelschweren Ausrüstungsgegenstände.

So erreicht ihr recht einfach einen guten Schwerpunk des Rucksacks und das Tragesystem kann sehr gut für euch und euren Rücken arbeiten.

Tipps zum Packen des Rucksacks in der Zusammenfassung:
  • Leichte Gegenstände in das Bodenfach
  • Schwere Gegenstände möglichst nah an den Rücken
  • Mittelschwere Gegenstände oben auf die schweren Sachen

Den Rucksack richtig einstellen – aber wie?

Der Rucksack ist jetzt gut gepackt, muss nun aber auch richtig eingestellt werden, damit dieser optimal auf eurer Hüfte, eurem Rücken und euren Schultern liegt. Es gibt ziemlich viele verschiedene Gurte und Riemen, die alle ihre Berechtigung haben (sonst wären diese natürlich auch nicht am Rucksack angebracht). Da kann einem schon die Orientierung und Übersicht verloren gehen. Wenn alle Gurte und Riemen richtig eingestellt sind, kann das Komplettsystem „Rucksack“ anfangen zu arbeiten. Den Rucksack richtig eintstellen ist gar nicht so schwer:

Wie das Einstellen des Trekkingrucksackes funktioniert? Diesem „Problem“ – was eigentlich gar kein Problem ist – haben wir uns in einem separaten Artikel „Wie stelle ich meinen Rucksack richtig ein?“ sehr ausführlich gewidmet.

Hier ist die Kurzübersicht als Liste, in welcher Reihenfolge die Gurte und Riemen „abgearbeitet“ werden sollten:

  1. Sämtliche Gurte lösen
  2. Rucksack schultern
  3. Immer (!!) mit Hüftgurt anfangen
  4. Schultergurte anziehen
  5. Lageverstellriemen (oben und unten) anziehen
  6. Brustgurt schließen
  7. Schultergurte etwas lockern
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Eine Übersicht zum Thema „Rucksack richtig einstellen“ – schwer ist es nicht, ein paar Dinge sollten aber beachtet werden.


4. Die Vorbereitung auf eine Fernwanderung

Nicht nur die Ausrüstung – bisher sind wir auf die Schuhe, Socken und Rucksäcke eingegangen – muss passen, auch körperlich solltet ihr euch vorbereiten, wenn ihr lange Strecken am Tag wandern wollt. Es gilt Grundlagenausdauer im Vorhinein aufzubauen, damit ihr die langen Strecken überstehen könnt. Aber nicht nur die Ausdauer muss stimmen, auch ist es hilfreich, die Muskulatur zu stärken. Vor allem die Rumpfmuskulatur hilft dabei, das Rucksackgewicht zu verkraften.

Ausdauer aufbauen

Schnappt euch eure Laufschuhe und los! So einfach kann es sein. Es müssen gar nicht die größten Distanzen sein, die ihr joggt, 5 bis 10 Kilometer reichen aus, wenn ihr das vor einer Tour regelmäßig macht. Oder noch viel banaler: lauft einfach zwei oder drei Mal die Woche zu Fuß ins Büro, nehmt mal nicht den Bus oder das Auto. Auch das hilft schon.

Muskulatur zum Wandern aufbauen

Um das Wandern zu erleichtern, hilft es eine gut ausgebildete Rumpfmuskulatur zu haben. Dazu zählen die geraden und seitlichen Bauchmuskeln sowie die Rückenmuskulatur vor allem im unteren Rückenbereich. Auch eine trainierte Beinmuskulatur im Oberschenkel hilft natürlich beim Wandern – auch weil die Gelenke gestützt und geschont werden. Wie ihr für die Ausdauer und für ein stabile Muskulatur trainieren könnt, erfahrt ihr in unserer Serie „Training zum Wandern„, die auch viele theoretische Aspekte aufdeckt.

Unsere Serie Training zum Wandern:

5. Probepacken und Probewanderung

Gerade für diejenigen unter euch, die das erste Mal auf eine längere Trekkingtour gehen, ist es wichtig, zumindest einmal den Rucksack gepackt zu haben. Einerseits wisst ihr dann, wie ihr eure Wanderausrüstung im Rucksack packen und einsortieren müsst, sodass alles auch unter dem Aspekt der optimalen Lastenverteilung hineinpasst. Andererseits ist auch eine Probewanderung mit dem gesamten Gewicht überhaupt nicht verkehrt.

So bekommt ihr schnell das Gefühl, wie sich der volle Rucksack mit 10 kg, 15 kg oder gar 20 kg auf dem Rücken verhält und anfühlt. Eine böse Überraschung lässt sich so vermeiden.

Für die Fortgeschrittenen unter euch, die schon die ein oder andere Wanderung mit vollem Rucksack hinter sich haben, ist diese Probewanderung nicht nötig. Ihr wisst ja, was ihr macht… Hoffentlich. Dennoch gilt generell: fangt nicht zu spät an zu packen. In der Ruhe liegt die Kraft, heißt es ja so schön. Gerade simple Sachen wie Ersatzbatterien für eine Kopflampe* sind im Stress mal schnell vergessen oder lassen sich 10 Minuten vor der Abfahrt nicht mehr unbedingt organisieren.

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6. Orientierung: Haben Karte und Kompass ausgedient?

Darüber könnte man stundenlang schreiben (vielleicht machen wir das auch irgendwann einmal…). In den Zeiten von Smartphones und etlichen Wander-Apps liegt natürlich die Vermutung nahe, dass ihr auf Kompass und Karte vollständig verzichten könnt. Wir haben einige dieser Apps getestet, das Ergebnis findet ihr in unserem Artikel „Die besten Wander Apps“.

Doch Vorsicht: auf einer Fernwanderung spielt natürlich auch der Akkuverbrauch des Smartphones eine Rolle, wenn ihr voll auf die Navigation per App setzt. Powerbanks – also externe Batterien – bedeuten zusätzliches Gewicht, und auf eine Solarzelle konnten wir während der 10 Tage in Schweden auch nicht verzichten (obwohl wir nicht per Wander App navigiert hatten, sondern nur hier und da mal reingeschaut hatten).

Was aber natürlich auch der Tatsache geschuldet ist, dass wir unterwegs noch Videos für unseren YouTube-Kanal „Trekkinglife“ aufnehmen. Nichtsdestotrotz hat ein Smartphone, wenn ihr den Akkuverbrauch in den Griff bekommt, auf einer Wanderung nur Vorteile – sofern ihr auch einmal den Offline-Modus nutzt und abschalten könnt, um die Natur zu genießen.

Wir sind immer mit Wanderkarte unterwegs

Dennoch haben wir immer auch eine Wanderkarte dabei, auch weil wir so einen viel besseren Überblick über die komplette Region bekommen, als auf dem kleinen Handy-Display. Digitale Geräte sind immer anfällig gegenüber unerwarteten Ausfällen, die analoge Karte kann nicht so schnell ausfallen, erst Recht nicht, wenn diese aus wasserfestem Material gefertigt ist. Pluspunkt der Karte: das geringe Gewicht. Für die Wanderkarte ist also in der Regel immer irgendwo Platz.

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Planung mit Hilfe von Wanderkarten und Blogs

7. Planung

Apropos Karte: wir haben unsere Touren über den Eifelsteig und in Schweden analog mit der Karte geplant. Wenn das Wandergebiet dann größer wird, greifen wir auch gerne auf Online-Angebote wie beispielsweise Komoot oder Outdooractive zurück. Dort kann man am Computer sehr entspannt auf den Online-Karten navigieren. Es lässt sich leicht aus den Karten rauszoomen, um einen größeren Ausschnitt zu sehen, sodass wir dadurch immer einen schönen Überblick über das gesamte Gebiet haben.

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Vor dem Start einer längeren Touren fragen wir uns immer, in welche Region wir möchten. Skandinavien? Südeuropa? Osteuropa? Deutschland? Alpen? Wir ihr seht, es gibt unzählige Möglichkeiten. Darüber müsst ihr euch natürlich Gedanken machen. Danach machen wir meist eine kurze Google-Recherche, welche Wanderwege dort in der Region liegen. Die Jahreszeit spielt dabei auch eine zentrale Rolle. Im Oktober ist zum Beispiel in den Alpen nicht mehr unbedingt mit Schneefreiheit zu rechnen, im hohen Norden sind die Tage extrem kurz im Herbst und im Sommer ist es in Südeuropa unter Umständen sehr heiß. Daher finden wir es wichtig, auch auf die Jahreszeit zu achten.

Auch die Wahl der Unterkunft ist entscheidend. Wollt ihr mit Trekkingzelt unterwegs sein, seid ihr in der Regel etwas flexibler als mit festen Unterkünften, die ihr möglicherweise vorher schon buchen müsst.

Unterwegs umplanen? Mit Wanderkarte kein Problem!

Nächster Schritt: eine Karte der Region kaufen. Manchmal etwas schwieriger, aber bisher sind wir immer fündig geworden. Zur Not im örtlichen Tourismusbüro anrufen oder per Mail nachfragen. Parallel laden wir uns aus den Tiefen des Internets GPS-Tracks herunter. Zum einen benötigen wir diese später für unsere GPS-Uhr von Suunto* und auf der anderen Seite können wir diese dann bei Komoot oder Outdooractive importieren, sodass wir die Route digital auf der Karte sehen können.

Aber auch während der Trekkingtour kommt es schon einmal vor, dass die Planung über den Haufen geworfen wird. Spontanität ist eigentlich immer gefragt! Und in Gegenden ohne Netz werdet ihr froh sein, eine Karte dabei zu haben.

Die Tagesetappen planen

Meistens wandern wir zwischen 20 und 30 Kilometern am Tag. Diese Distanzen haben sich über die letzten Fernwanderungen herauskristallisiert. Klar sind auch hier und da einmal Strecken bis zu 40 Kilometer am Tag dabei, aber das ist die Ausnahme. Wir wollen ja auch etwas von der Natur mitbekommen. Wichtig: überschätzt euch nicht, fangt lieber mit kürzeren Distanzen an! Auf dieser Basis können wir recht flexibel unsere Tagesetappen planen, da wir fast immer auch mit dem Zelt unterwegs sind.

Wir halten uns nicht immer an die „Etappenvorgaben“ der Wanderwege, sondern schauen uns an, wo wir campen können. Entweder auf Campingplätzen (die wir über Google suchen oder mit Google Maps ausfindig machen) entlang des Weges oder wir suchen uns – wie in Skandinavien – geeignete Wildcamping-Stellen oder Shelter.

Liegen Campingplätze oder Shelter nicht auf dem direkten Weg, schauen wir immer, wie wir die Wege zu den Campingplätzen und am nächsten wieder zurück zum Weg am sinnvollsten gestalten können. Bei der Planung der Tagesetappen ist es tatsächlich einfacher auf Online-Programme zurückzugreifen, da dort die Kilometer-Distanzen direkt angezeigt werden, das ist auf der analogen Wanderkarte natürlich etwas Schwieriger abzuschätzen.

Europas Freiheit

Wir können froh sein, in einem Europa zu leben, das uns sehr viele Freiheiten ermöglicht. Kein Roaming, keine Visa, keine Grenzkontrollen, keine Reisepässe. All sowas müsst ihr natürlich auch bei eurer Planung berücksichtigen, wenn ihr euch außerhalb von Europa bewegen wollt. Wir konzentrieren uns auf unserem Blog auf die Fernwanderwege in Europa, daher müssen wir diese administrativen Dinge nicht wirklich beachten (aber durchaus im Hinterkopf behalten).

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8. Essen und Trinken beim Wandern

Beim Wandern verliert der Körper viel Wasser, in etwa 0,6 Liter pro Stunde! Rechnet das einmal auf einen ganzen Wandertag, da müsst ihr zwischen mindestens 2 und besser 4 Litern trinken, um den Wasserverlust zu kompensieren. Hier solltet ihr darauf achten, nicht 4 Liter Wasser auf einmal zu trinken, sondern regelmäßig immer ein paar Schlücke. In der Regel solltet ihr mindestens alle 30 Minuten etwa 200ml trinken, noch besser wären alle 15 Minuten. Klar kann es dann nervig sein, jedes Mal die Trinkflasche aus dem Seitenfach des Rucksacks zu fummeln, aber euer Körper wird es euch danken.

Oder ihr nutzt – so wie wir – ein Trinksystem. Sprich ihr habt eine Blase gefüllt mit 2 Litern Flüssigkeit (andere Größen zwischen 1 und 4 Litern sind auch erhältlich, Achtung das Gewicht steigt natürlich dann auch), die im Rucksack verstaut ist und einen Trinkschlauch, der über den Schultergurt nach vorne führt. So könnt ihr, ohne stehen zu bleiben ganz einfach immer wieder ein paar Schlücke Wasser trinken.

Die gute alte Brotzeit: Was gibt’s zu beachten?

Wichtig ist immer das Frühstück. Wir beachten das auch nicht immer. Meist laufen wir früh los und machen erst nach ein bis zwei Stunde eine Frühstückspause. Die fällt dann aber ausgedehnt aus, damit wir etwas im Magen haben und Nährstoffe aufnehmen können, die für den Körper sehr wichtig sind. Morgens bietet sich leicht verdauliche Kohlenhydrate an – Müsli oder Vollkornbrot mit Honig oder Marmelade.

Wir essen morgens gerne eine Brot mit Honig. Das gibt Energie und der Magen ist nicht so vollgestopft. Die fettigeren Brotbeläge wie Käse oder Wurst essen wir dann meist zur Mittagszeit.

Als Snacks für unterwegs bieten sich Müsliriegel, Schokolade oder Studentenfutter an. Ein schneller Energielieferant ist beispielsweise die Banane. Fast fettfrei, ein hoher Vitamin-, Mineralstoff-, und Fruchtzuckergehalt machen die Banane zu einem optimalen Snack für Zwischendurch.

Fehlt noch eine Mahlzeit: das Abendessen. Gerade nach langen Wandertagen ist es wichtig die Kohlenhydratspeicher wieder aufzufüllen. Nudeln, Kartoffeln oder Reis bieten sich klassischerweise während einer Mehrtagestour an, sind aber nicht zwingend die beste Wahl, wenn ihr nicht einkaufen könnt. Dann bietet sich spezielle Trekkingnahrung von zum Beispiel Trek’n Eat* an. Diese sind leicht, da diesen Trockengerichten das Wasser entzogen wurde, haben viele Kalorien und könnten schlimmer schmecken. Aber es geht nichts über frisch gekochtes Abendessen! Auch wir machen das so oft wie möglich.

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9. Ultraleicht Trekking

Das ist eigentlich eine komplette Kategorie für sich, mit der man ganze Blogs füllen kann – davon gibt’s einige. Daher steigen wir hier nicht zu tief ins Thema ein, sondern werden dazu gesonderte Artikel veröffentlichen.

Als Start in das UL-Trekking könnt ihr damit anfangen nach jeder Tour die Gegenstände aussortieren, die ihr nicht benötigt habt, denn ganz offensichtlich konntet ihr darauf verzichten. Prinzipiell wird beim Ultraleichtwandern radikal das Rucksackgewicht reduziert, um euren Körper zu entlasten – und das ohne Komfortverlust. Leichter und kleiner Schlafsack, leichte und kleine Isomatte, leichter Rucksack, bei dem auf sämtlichen Schnickschnack verzichtet wird. Die Liste lässt sich lange fortführen.

Alex von Bergreif hat genau das gemacht und 14 Tipps und Tricks für den Einstieg in das UL Wandern zusammengestellt, die sehr gut helfen, das Gewicht zu reduzieren. Coole Zusammenstellung! Mehr gibt es an dieser Stelle dazu auch gar nicht zu sagen.

10. Welche Fernwanderwege eignen sich zum Einstieg?

Kommen wir nach gefühlt 10.000 Wörtern zur Praxis: Es gibt so unendlich viele Wege, da ist es schwierig, den Überblick zu behalten. Aus diesem Grund werden wir in den kommenden Monaten eine neue Seite auf unserem Blog einrichten, die ein wenig Licht ins Dunkel bringen soll (bleibt also gespannt). Für Einsteiger beim Fernwandern lässt sich wohl am ehesten der Eifelsteig von all unseren persönlich absolvierten Touren empfehlen.

Auch wenn der Steig bezogen auf die Wegebeschaffenheit nicht sehr schön ist (landschaftlich lässt sich nicht sehr viel Meckern), könnt ihr auf diesen 313 Kilometern von Aachen nach Trier ein gutes Gefühl entwickeln, ob Fernwanderungen das richtige für euch sind. Der Vorteil beim Eifelsteig: ihr könnt in jedem Etappenzielort aussteigen und die Heimreise antreten, falls ihr euch nicht wohlfühlt. Es gibt aber definitiv bedeutend schönere Fernwanderwege.

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Der Neanderlandsteig: zum Einstieg sehr zu empfehlen

Schaut euch auch einmal die Videos zum Neanderlandsteig von Soultrails auf YouTube an, dort bekommt ihr einen Eindruck von dem Weg, der sich wohl sehr gut für Einsteiger in die Mehrtagestouren eignet. Wir sind den Weg selbst noch nicht gelaufen, können daher nicht so viel zu diesem Weg sagen, aber wir sind bereits mit dem guten Mann vom Kanal Soultrails zusammen gewandert.

Seid euch sicher: auf sein Einschätzungsvermögen ist Verlass! Dort findet ihr auch seine Touren über den Rheinsteig, die Hermannshöhen oder den Westweg. Davon ist der Rheinsteig sicherlich der anspruchsvollste, aber macht euch einfach selbst ein Bild der Wege, und entscheidet dann, ob einer dieser Wanderwege für euch in Frage kommt.

Daneben kommt für die Fortgeschrittenen natürlich auch der Sörmlandsleden in Frage, der aber ein wenig Vorbereitung und Erfahrung bedarf. Alle wichtigen Tipps und Hinweise zu diesem Weg – neben einer ausführlichen Tourenbeschreibung – findet ihr auch auf unserem Blog. Empfehlenswert in jedem Fall!

11. Packliste für eine Fernwanderung

A) Unterwegs:

  • Tourenrucksack (50+ Liter, wenn ihr mit Trekkingzelt unterwegs seid) und Regenhülle
  • Wanderstöcke (können euch bei viel Gewicht auf einer solchen Trekkingtour ein bisschen Last aus den Knien nehmen; haben wir aber in der Regel nicht dabei)
  • Kleines Erste Hilfe Set (zumindest Pflaster (auch Blasenpflaster) und eine Schutzdecke, Schmerzmittel, Kohletabletten oder Imodium, Anti-Allergikum, Anti-Insektenzeugs gegen Mücken!)
  • Wanderkarte der Region
  • GPS-Uhr* oder GPS-Gerät
  • Trinksystem; Wasserflasche(n) (insgesamt mindestens 3l eher mehr)
  • Trinkbecher für Kaffee/Tee
  • Sonnenbrille
  • Wasserfilter (Sawyer Mini) oder Entkeimungstabletten
  • (Taschen-) Messer
  • feste Schnur (kann nicht schaden, um Dinge zu reparieren oder nasse Sachen am Rucksack zum Trockenen befestigen; Sicherheitsnadeln)
  • Panzertape als Allzweckwaffe

B) Kleidung:

Schnelltrocknend, atmungsaktiv, hohe Bewegungsfreiheit, elastisch, bequem

  • Wanderschuhe (siehe Punkt 1)
  • 2 Paar Wandersocken (siehe Punkt 2)
  • 1 Paar Socken für abends/nachts (nicht zwingend notwendig)
  • 2 Merinoshirts (kurz/lang; 1. Schicht)
  • Fleece-/ Primaloftjacke (2. Schicht)
  • Hardshelljacke (3. Schicht)
  • Wanderhose (wasserabweisend ist hilfreich)
  • Regenhose (nicht zwingend notwendig)
  • Shorts (wenn die Wanderhose keine Zip-Off-Hose ist)
  • Wechselunterwäsche
  • Badelatschen/Flip-Flops

C) Für das Zelten/Shelter

  • Zelt*
  • Schlafsack*
  • Isomatte*
  • Gaskocher* plus Topf
  • Feuerzeug
  • Campinggeschirr
  • Mikrofaserhandtuch*
  • Waschlappen
  • Toilettenartikel: Outdoor-Seife*, Zahnbürste, Zahnpasta, Deo (Achtet bei Travelsoaps im Allgemeinen darauf, dass diese nicht im Wasser funktionieren! Ein paar Meter entfernt vom Ufer benutzen, der Boden muss die Seifen vorher filtern.)
  • Toilettenpapier
  • Stirnlampe*

D) Sonstiges

  • Kalender/Notizbuch (mit Infos, Notfallrufnummer, evtl. Tagebuchnotizen)
  • Stift (Bleistift schreibt auch, wenn es nass ist)
  • Personalausweis, Krankenversicherungskarte, EC Karte, Bargeld
  • Handy, Ladekabel, Powerbank
  • Kamera mit Regenschutz, Ersatz-Akkus
  • Taschentücher
  • Nagelpfeile
  • Plastiktüten/Dry-Bags zum Einpacken der Sachen im Rucksack
  • Mülltüten

Hier gibt es weitere Packlisten für verschiedene Touren von uns – auch zum Download.

12. Unsere Fernwanderungen: Tourenberichte

Wir haben auch schon so einige Fernwanderwege „absolviert“ und ausführlichste auf unserem Blog darüber veröffentlicht. Vor allem der Fischerweg in Portugal, der wohl schönste Küstenweg der Welt, und der Sörmlandsleden in Schweden haben es uns angetan und können wir nur wärmstens empfehlen.

Eifelsteig: In 12 Tagen 330 Kilometer von Aachen nach Trier

Rota Vicentina: Auf dem Fischerweg entlang der Algarve in den Süden

Wandern auf dem Sörmlandsleden: 10 Tage Natur pur in Schweden

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13. Roundup: Tipps von Bloggern und YouTubern

Alex (Bergreif)

Fernwanderungen sind für Wanderbegeisterte etwas ganz besonderes und absolut zu empfehlen. Aber man sollte seine Erwartungen nicht an die Instagram oder Facebook Bilder anderer Leute knüpfen. Denn obwohl vieles oft nach eitel Sonnenschein aussieht, sind mehrtägige oder mehrwöchige Touren zu Fuß eine Herausforderung in vielerlei Hinsicht. Denn Regen, Gewitter, Hitze, Kälte, Hunger, Erschöpfung, Zweifel und Ähnliches werden oft genug ein Begleiter sein.

Aber glücklicherweise wechseln sie sich ab mit euphorischen Glücksgefühlen, landschaftlichen Weitblicken, kurzweiligen Wanderpfaden, intensivem Naturerleben und Entspannung im Kopf. Besonders dieser stete Wandel machen für mich den besonderen Reiz einer Fernwanderung aus. So weiß man die guten Tage noch mehr zu schätzen als ohnehin schon.

Da vieles davon vorab sowieso nicht planbar sein kann, ist es immer von Vorteil während der Fernwanderung nicht schon immer drei Schritte in die Zukunft zu denken. Lieber den aktuellen Moment genießen und sich auch vor spontanen Planänderungen nicht zu verschließen. So bleibt die Tour ein unvergessliches Abenteuer.

Wenn Alex nicht auf mehrmonatigen Alpendurchquerungen von Wien nach Nizza unterwegs ist, sitzt er vor der Nähmaschine und schneidert ultraleiche Wanderrucksäcke für die nächsten Touren.


Britta (Die Wanderperlen)

Als Frau allein durch die Alpen wandern? Warum nicht?! Es muss ja nicht gleich der anspruchsvollste Fernwanderweg sein. Viel wichtiger für mich sind beim Wandern grandiose Aussichten, abwechslungsreiche Tagesetappen, charmante und möglichst günstige Unterkünfte sowie die Möglichkeit, bei schlechtem Wetter auch mal abzukürzen.

All dies bietet der „Maximiliansweg“, der auf ca. 21 Etappen von Lindau am Bodensee bis nach Berchtesgaden zum Königssee führt. Unterwegs durchquert man bzw. frau viele reizvolle Ortschaften, überblickt die schönsten deutschen Bergseen und findet immer wieder tolle Einkehrmöglichkeiten in urgemütlichen Berghütten. Schmale, einsame Bergpfade wechseln sich ab mit beliebten Wanderzielen.

Britta hat die Wanderleidenschaft 2011 bei einem Südamerika-Aufenthalt gepackt. Weitere Wanderungen führten sie auf den Kilimanjaro in Tansania, den Jakobsweg in Spanien und den GR221 auf Mallorca. Mittlerweile ist Deutschland eines ihrer liebsten Wanderziele.

2017 hat sie „Die Wanderperlen“ gegründet und organisiert nun als zertifizierte Wanderführerin Wandertouren für andere Mädels. Denn gerade Frauen tun sich schwer damit, allein zu wandern, wenn die passende Reisebegleitung fehlt. Wer gerne ein Teilstück des Maximiliansweges in einer kleinen Gruppe erleben möchte, ist herzlich eingeladen bei ihr mit zu wandern.


Götz Nitzsche

Wer mal so richtig in die Wildnis will, dem kann ich den Arctic Circle Trail in Grönland empfehlen. Auf gut 100 Meilen führt ein tausende Jahre alter Trampelpfad vom Ende eines langen Fjordes durch die Wildnis bis zum Polarmeer. Alles, was man unterwegs benötigt, muss man sich mitnehmen – denn außer ein paar winzigen Schutzhütten gibt es keine Anzeichen von Zivilisation.

Wer dieses Abenteuer eingeht, wird mit unvergesslichen Eindrücken belohnt. Die Rentiere kommen neugierig angeschnuppert, selbst die Fische kennen keine Scheu, und die Sonne geht niemals ganz unter. Die Adler kreisen über dem Tal, von fern tönt der Ruf der Moschusochsen und das Wasser der Seen ist so klar und rein, dass man es ungefiltert trinken kann.

Und fünf Tagesmärsche in beide Richtungen von den nächsten Siedlungen entfernt findet ihr einen wunderschönen Strand, der durch diese umwerfende Natur zum schönsten Strand wird, den ihr jemals gesehen habt – versprochen!

Götz Nitsche lebt und arbeitet in München. Doch wann immer er kann, schultert er den Rucksack und reist um die Welt. So wanderte er bereits durch den Himalaya, das schwedische Fjäll oder durch Grönland. Und einmal, da fuhr er mit dem Fahrrad quer durch Neuseeland – der Bericht dieser außergewöhnlichen Selbstfindungsgeschichte erscheint übrigens nächstes Jahr im Buchhandel! Hier geht es zu seiner Wandersektion auf seinem Blog.


Carsten (Fastpacking)

In meinen Augen ist der wichtigste Tipp für Fernwanderungen eine leichte Ausrüstung. Sie stellt sicher, dass das Wandern ein Genuss ist und man Augen für die Natur hat und nicht vor Anstrengung schnaufend auf den Boden schaut. Leichte Wanderausrüstung ermöglicht längere Gehzeiten und ich habe die tollsten Wildbeobachtungen in den frühesten Morgenstunden und späten Dämmerungsstunden gehabt. Dabei braucht man nicht auf Komfort verzichten. Die richtige Leichtausrüstung ist günstig, leicht, komfortabel und robust. Ansonsten nur ein weiterer Tipp. Springt in jeden See oder Fluss, egal wie kalt er ist. Ich hab mich immer im Nachhinein geärgert, wenn ich das nicht gemacht habe.

Carsten ist seit 2004 mit leichter und manchmal ultraleichte Ausrüstung unterwegs. AT, PCT, GR11, Nordkalottleden, C2C Sweden … Fernwanderungen haben es ihm angetan! In letzter Zeit sind die Touren familientechnisch kürzer geworden.! Und nebenbei angemerkt: er gibt tolle Fernwanderkurse mit ultraleichter Testausrüstung, damit man das mal probieren kann bevor man teuer kauft. Auf seinem Blog Fastpacking findet ihr alle wichtigen Informationen dazu.


Jürgen (Der Wolkenfänger, YouTube)

Einer meiner am schönsten erlebten Fernwanderwege in Deutschland ist der Zweitälersteig im Schwarzwald rund um das Elztal und Simonswäldertal. 108 Kilometer mit 4120 Höhenmetern bieten sowohl hohe Berge mit Topaussichten aber auch liebliche Wald- und Wiesenlandschaft. Es gibt auf diesem Steig sehr wenig Asphaltwege und vergleichsweise wenig geschotterte Wege, das ist für mich ein sehr wichtiger Punkt!

Die Videos zu seinen 6 Etappen und viele weitere Fernwanderungen / Trekking zu Fuß und per Kanu gibt es natürlich auf seinem Youtubekanal „Der Wolkenfänger“.


Soulboy (Soultrails, YouTube)

Als Ultra-Light Wanderer ist mein Mantra natürlich:

„Wenn Du vorankommen willst, musst Du nutzlosen Ballast abwerfen!“

Ihr werdet auf einer Fernwanderung recht schnell merken, wie wenig man wirklich braucht um glücklich zu sein. Das schönste Gefühl dabei ist, nicht zu wissen wie weit man kommt oder wo man schläft – das ist Freiheit. Geht einfach los und nehmt nur das mit, was ihr wirklich braucht – denn wer Ballast abwirft, gewinnt Leichtigkeit.

„Wer sich nicht bewegt, der spürt auch seine Fesseln nicht!“

Soulboy – Thru-Hiker, Youtube Blogger und Ultra-Light Enthusiast. Kanal: Soultrails


Der exklusive Trekkinglife-Tipp

Genießt die Natur!

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Autor

Seit meiner frühesten Kindheit fahre ich in die Alpen, das Wanderfieber hat mich also schon früh gepackt und stets begleitet. Mittlerweile ist es aber eben nicht nur bei Tagestouren in den Alpen geblieben, wie ihr hier auf dem Outdoorblog lesen könnt. Aktuell studiere ich Wirtschaftsingenieurwesen in Aachen, der Blick geht aber schon wieder in Richtung der nächsten Wandertouren, also bleibt dran!

5 Kommentare

  1. Hallo ihr beiden, prima Zusammenstellung zu diesem komplexen Thema.
    Da meine Füße zum Glück extrem unempfindlich sind, Blasen, so was kenne ich gar nicht, yeah, habe ich den Part darüber fast schmunzelnd gelesen, ich weiß aber, das ist für viele ein Problem. Meiner Ansicht nach sind oftmals die wasserdichten Membraneinlagen schuld das es Blasen gibt. Wasserdicht sind die Schuhe dann zwar für eine gewisse Zeit ab Kauf, allerdings ist die Membran sehr oft nicht dampfdurchlässig genug um die Füße im warmen Sommer trocken zu halten, die eigene Fußschwitze führt dann womöglich grade zu den Blasen. Da lasse ich die Füße lieber nass werden wenns regnet oder es mal durch nen Bach geht, verwende keine Membranschuhe, dann kann das Wasser auch wieder raus laufen, für mich mit dem „frischen Wasser“ angenehmer als Schwitzefuß im Membranschuh, Blasen gibts dann nur mit Schwitzefuß … naja, bei mir eben zum Glück nicht. Blasenpflaster, irgendwelche Fußcremes und Zeugs muss ich nicht rumtragen 🙂
    Grüße, Jürgen

    • Thomas Antworten

      Hallo Jürgen!

      Danke! Hat uns auch eine Menge Zeit gekostet und wir sind sicher, bei weitem nicht alle Aspekte abgedeckt zu haben, es ist wirklich komplex.
      Ich gebe dir Recht, Schuhe sind ein Mysterium. Wir haben beide zum Beispiel überhaupt keine Probleme bei Schuhen mit Membranen, sondern tragen diese sogar sehr gerne.

      LG Thomas

  2. Pingback: Rauszeiten im Oktober 2018 || Reiseblog TRIP TO THE PLANET

  3. Hallo ihr zwei,

    danke für diesen Artikel.
    Ich möchte auch den Eifelsteig wandern, bin aber komplette Anfängerin und war noch nie länger als einen Tag mal wandern und dann auch ohne schweres Gepäck. Wann ist die beste Jahreszeit zum wandern? Im Frühjahr, damit es noch nicht zu heiß ist? Oder lieber oim Sommer?

    Vielen GRüße
    Saskia

    • Thomas Antworten

      Hallo Saskia,

      dann hast du sicherlich auch schon unsere Artikel zum Eifelsteig entdeckt 🙂 Das klingt nach einem coolen Plan, mach das!

      Letztlich kannst du das natürlich zu jeglichen Jahreszeiten wandern gehen. Wir würden aber ungefähr den Mai oder September empfehlen. Dann ist das Wetter meist recht stabil, warm (aber nicht heiß wie im Sommer) und recht trocken.

      Liebe Grüße

      Thomas

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