Immer wieder stellen wir uns die Frage: was ist eigentlich der Gegenstand, den wir auf Touren nicht missen wollen? Und immer wieder landen wir – unabhängig voneinander – bei unserem Merinoshirt, das wir als Baselayer (1. Schicht auf der Haut) tragen. Für unsere Wanderung auf dem Sörmlandsleden in Schweden hat uns die Firma Dilling freundlicherweise jeweils ein Merino-T-Shirt zur Verfügung gestellt. Unterwegs konnten wir diese auf Herz und Nieren testen und in unserem Testbericht stellen wir euch die Pros und Contras vor!
Disclaimer: Die Produkte (2 Merinoshirts von Dilling) wurden uns kostenfrei zum Testen zur Verfügung gestellt. Da es sich um einen redaktionellen Beitrag mit unserer eigenen Meinung ohne Vorgaben des Herstellers handelt, müssten wir diesen eigentlich nicht mit „Werbung“ kennzeichnen. Wir haben es dennoch getan, um in der aktuellen Diskussion um Werbekennzeichnung auf der sicheren Seite zu sein.
Inhaltsverzeichnis
1. Über Dilling
Sollte euch das Unternehmen Dilling nicht bekannt sein, wollen wir euch ein wenig auf die Sprünge helfen. Der Firmensitz der 1916 gegründeten Firma ist in Dänemark. Andreas Bertelsen und seine Frau Mine verkauften damals selbst gestrickte Unterwäsche – der Startschuss des Unternehmens.
Heute beschäftigt das Unternehmen 330 Mitarbeiter in 3 Ländern und produziert ökologisch, nachhaltig und fair ausschließlich in der EU (Dänemark, Deutschland und Litauen). Bei vielen Produkten setzt Dilling sogar Bio-Wolle ein. Diese stammt von Schafen aus Patagonien. Sehr transparent zeigt Dilling auf, was dort in Argentinien mit den Schafen geschieht und achtet sehr auf den Umwelt- und Tierschutz. Vorbildlich!
Mehr dazu: „Unsere Grundsätze für Nachhaltigkeit“ (Dilling)
2. Eigenschaften des Shirts
Die Funktionsshirts von Dilling sind zu 100% aus reiner Merinowolle. Welche Eigenschaften Wolle im Allgemeinen hat, damit haben wir uns in einem unserer letzten Artikel befasst und festgehalten, dass Merinowolle gegenüber Synthetikfasern zu bevorzugen ist. Wir haben die Kurzarm-Variante der Shirts dabei gehabt, für die kälteren Monate gibt es das Merinoshirt aber auch mit langen Armen. Alles, was wir im Folgenden schreiben, lässt sich sicherlich auch problemlos auf das Langarmshirt übertragen.
3. Verarbeitung
Sehr feine und geschmeidige Wollfasern sorgen dafür, dass sich das Shirt echt angenehm auf der Haut tragen lässt. Der Schnitt fällt leicht körperbetont aus, ist aber dennoch im Vergleich zu reinen Funktionsshirts recht weit. Das Shirt wird 16 Stunden einer Enzymbehandlung unterzogen, wodurch selbst kleinste möglicherweise kratzende Faserhärchen entfernt werden und das Shirt daher so weich und gemütlich wird.
Dilling selbst schreibt zu dem Herstellungsprozess auf deren Website: „Seit wir das Material in unserer eigenen Färberei in Dänemark einer besonders schonenden, 16-stündigen Behandlung unterziehen, erhalten wir ein viel weicheres Ergebnis als herkömmliche Merinoartikel.“
Das Shirt ist recht lang geschnitten, was zeigt, dass, was ein Blick auf die Firmen-Homepage schon vermuten lässt, Dilling eher im Unterwäschesegment unterwegs ist und eben nicht im Sportsegment. Aber das macht überhaupt nichts. Wir finden die Länge sogar super praktisch, da dadurch das Shirt bei aufgesetztem Rucksack und geschlossenem Hüftgurt nicht unter dem Gurt nach oben rutscht.
Einzig störend könnten die Schulternähte werden. Wir betonen „könnten“. Diese liegen genau an der Stelle, wo die meiste Last der Schultergurte an die Schultern abgegeben wird. Uns haben die Nähte, die auch extra flach gefertigt sind, nicht gestört.
Auch nach den ersten Waschgängen hat die Qualität der Wolle nicht gelitten und das Funktionsshirt aus Merinowolle fühlt sich weiterhin wie neu an. Wie sich die Wolle nach vielen Waschgängen verhält, werden wir hier nach und nach aktualisieren und das Ganze zu einem Langzeittest ausweiten. Wichtig ist, dass die spezifischen Pflegeanweisungen für Merinowolle beachtet werden, die Dilling zu jeder Bestellung beilegt – sehr hilfreich!
Ergänzung: Auch nach vielen weiteren intensiven Touren in den Alpen, wie die Watzmannüberschreitung oder der Prättigauer Höhenweg, sind die Shirts weiterhin voll funktionsfähig.
4. Funktionalität
Über die Funktionalität von Wolle müssen wir uns nicht lange unterhalten: kühlend und wärmend zugleich. So auch beim Shirt von Dilling. Der spezielle Produktionsprozess (siehe Verarbeitung) schadet der Funktionalität nicht. In Schweden auf dem Sörmlandsleden war es tagsüber ziemlich warm – bis zu 27 Grad. Dennoch lässt sich das Merinoshirt auch bei solch hohen Temperaturen sehr angenehm auf der Haut tragen – im Gegensatz zu reinen Baumwollprodukten. Denn Wolle kühlt tatsächlich. Warum das so ist? Das erklären wir euch in unserem Artikel über Merinowolle.
Einer der größten Pluspunkte ist natürlich, dass Merino keine Gerüche (bzw. nur sehr schlecht) annimmt, sodass wir auf unserer Tour auf dem Sörmlandsleden durch Schweden die Shirts in 10 Tagen nicht ein einziges Mal auswaschen mussten.
5. Fazit zum Merinoshirt von Dilling
Sehr gut! Viel mehr können wir eigentlich gar nicht sagen, denn die Qualität stimmt, wir haben eigentlich keinen Kritikpunkt und der Preis von 44,95€ ist der Knaller.
Zu den teuren Konkurrenten am Markt wie beispielsweise Icebreaker ist Dilling eine echte Alternative, aus unserer Sicht sogar mehr. Die Shirts von Dilling können problemlos aus dem Schatten von Icebreaker treten. Wir würden uns jederzeit wieder für ein Merinoshirt der Firma aus Dänemark entscheiden!
Positiv | – Preis-Leistung überragend – super Tragekomfort – hohe Merinoqualität |
Negativ | – Schulternähte könnten störend sein |
Übersicht:
Produktname: Exclusives Merino Shirt Herren
100% Merinowolle
44,95€ (Kurzarm); 69,99€ (Langarm)
erhältlich in den Farben schwarz, dunkelblau und grün
Größen: S bis XXL
Hier geht’s zum Shop von Dilling.
Mehr Infos zu Wolle im Allgemeinen findet ihr in unserem Blogartikel „Merinowolle statt Synthetikfasern? Ja!„
6. Pflegehinweise von Dilling:
„Ihre Merinowoll-Produkte von Dilling-Unterwäsche.de können Sie in der Waschmaschine im Wollprogramm (30 Grad) waschen. Bitte verwenden Sie spezielles Wollwaschmittel. Die Wolle kann von Hand gewaschen werden, sollte aber nicht längere Zeit eingeweicht werden. Um dieses Kleidungsstück gegen Motten zu schützen, waschen und trocknen Sie es am Ende jeder Saison und bewahren Sie es trocken in einem geschlossenen (Vakuum-) Plastikbeutel auf. So haben Sie lange Freude an Ihren Produkten.“
Hier findet ihr weitere Testberichte.
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