Wandern in Graubünden: Es geht los! Die erste Etappe auf der Wanderung auf dem Prättigauer Höhenweg in Graubünden in der Schweiz. Nachdem ich euch letzte Woche eine kurze Einführung zur Tour gegeben habe, gibt es nun den ausführlichen Bericht zu Etappe 1. Neben klassischen Informationen zum Weg und zur Landschaft gibt es natürlich – wie immer bei uns – auch vor allem persönliche Erlebnisse, die ich beim Wandern in Graubünden während der 4 Tage mit den anderen Teilnehmern erlebt habe. Wir starten im kleinen Örtchen Klosters.

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Disclaimer: Die Reise in die Schweiz und die Wanderung auf dem Prättigauer Höhenweg hat im Rahmen einer Pressereise stattgefunden, die von Graubünden Ferien und Prättigau Tourismus organisiert wurde. Dies ist ein redaktioneller Beitrag mit unserer eigenen Meinung ohne Vorgaben des Organisators.


Details zur Etappe 1: Klosters – St. Antönien

Länge: 12,89 km

Dauer: 4 – 5 h

Höhenmeter: ↑644 hm und ↓1108

Übernachtungsmöglichkeit: Hotel Madrisajoch

Highlights der Etappe: Jägglisch Horn und Trottinett-Fahrt

Wandern in Graubünden Höhenprofil Etappe 1

Die ersten Kilometer in der Schweiz

Für mich waren die ersten Wandermeter auf dem Prättigauer Höhenweg gleichzeitig auch die ersten Kilometer überhaupt in der Schweiz. Erst einmal zuvor konnte ich die Schweiz „erleben“ – am Flughafen in Zürich… Daher war meine Vorfreude besonders groß: neues Land, neue Landschaften, neue Erfahrungen. Die Nacht haben wir im wunderschönen Hotel Silvapina in Klosters verbracht.

Wenn ich „wir“ schreibe, meine ich unsere achtköpfige Gruppe (plus Trailhund Nino), die im Rahmen der Pressereise eingeladen wurde. Der Blick aus dem Fenster versprach an dem ersten Morgen schon mal wunderbares Wetter. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es dann wohlgestärkt in Richtung Madrisabahn.

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Mit der Madrisabahn in die Berge

„Aller Anfang ist schwer“ heißt es. Für uns war es das nicht, denn es ging mit der Madrisabahn in Klosters direkt hoch in die Berge. Theoretisch muss man diesen Weg zu Fuß zurücklegen, aber auch nur theoretisch. Wir waren praktisch unterwegs und haben die Bahn genommen. Besonders schön soll dieser Abschnitt aber auch nicht sein, hatte uns Marc von Prättigau Tourismus versichert. Marc war sozusagen unser Bergführer und konnte uns all unsere Fragen zu den umliegenden Bergen und Wanderwegen beantworten.

Er kennt die Region wie seine Westentasche und ist den Weg schon mehrmals gewandert. Gemeinsam mit Thalia von Graubünden Ferien hat er die Organisation auf dem Weg übernommen. Thalia hat sich zudem mit Schweiz Tourismus auch um die An- und Abreise aller Beteiligten gekümmert – alles hat reibungslos geklappt. An dieser Stelle nochmal Danke an euch zwei!

Wandern in Graubünden: der Start auf dem Fernwanderweg

Dann ging es aber endlich mit der Wanderung und den ersten Kilometern auf dem Prättigauer Höhenweg los. Nach einem kurzen Stück auf einem breiten Forstweg, der uns weg von der Mardrisa Bergstation in Richtung Berge führte, verlief der Weg ca. 4 km relativ gemütlich weiter auf einem wunderschönen schmalen Trail ehe der erste Anstieg auf uns wartete. Wir passierten einige Bergalmen – oder auch Maiensäss wie sie in Graubünden genannt werden – und hatten permanent einen wunderschönen Ausblick auf das gegenüberliegende Calanda Massiv. So heißt im Übrigen auch das örtliche Bier, nur so als wichtige Randnotiz.

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Das höchste der Gefühle – das Jägglisch Horn

Der erste Anstieg des Tages führte uns gleichzeitig auf den höchsten Punkt des gesamten Weges (2270 m). Von dort aus zweigt ein Weg auf das Jägglischhorn ab, das mit 2290 Metern noch ein bisschen höher liegt, aber durch den 360° Panorama-Blick einen weitaus besseren Ausblick bietet. Den Weg solltet ihr also auf jeden Fall in Kauf nehmen.

Bei über 20 Grad und strahlend blauem Himmel ließen wir uns nicht zweimal bitten unsere erste Brotzeit einzulegen – ein perfekter Platz dafür. Boris (freischaffender Business-Fotograf – auf jeden Fall auschecken) nutzte die Gelegenheit für ein paar Drohnenflüge und das erste obligatorische Drohnen-Gruppenbild der Reise (sobald ich das Bild habe, reiche ich es nach).

Mit Topspeed zurück ins Tal

Nachdem wir uns alle gestärkt hatten und auch Trailhund Nino bei der Brotzeit voll auf seine Kosten gekommen war, ging es für uns zurück auf den offiziellen Weg und bergab in Richtung Tal. Das Etappenziel war das Hotel Madrisajoch in St. Antönien. Der schmale Trail wurde nach einiger Zeit zu einem breiten Forstweg, der sich bestens für Gespräche mit den anderen Leuten aus der Gruppe eignete. So lernten wir uns mit der Zeit alle besser kennen.

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Die Gespräche wurden jedoch abrupt unterbrochen als wir einen Trottinett-Parkplatz erreichten. Meine Augen waren sofort hell erleuchtet und als aus Marcs Mund dann noch das „es ist zwar etwas Fudelei, aber wenn ihr wollt, können wir die letzten 5 km auch mit dem Trottinett zurücklegen“ kam spätestens das Kind in mir raus. Also den Helm aufgeschnallt und ab ging es auf dem Tretroller den Berg hinunter in Richtung Tal.

Alle kamen heil unten an. Ich brauchte zwar zwei Nahsturzerfahrungen, um die Bremsen etwas mehr zu benutzen als ich es anfangs getan hatte, aber es hat verdammt viel Spaß gemacht. Der perfekte Abschluss des Wandertages in Graubünden!

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Ein Paradies in St. Antönien – das Hotel Madrisajoch

Und als ich dachte, dass der Tag eigentlich nicht besser werden kann, kam dann noch der Abend und die Nacht im Hotel Madrisajoch in St. Antönien. Nach einem kühlen Panache (Radler), das wir uns nach der Wanderung und der wilden Abfahrt natürlich verdient hatten, ging es in das Wellness-Grotto des Hotels. Finnische Sauna, Infrarot-Sauna, Regenduschen, Liegestühle – alles, was das Wellness-Herz begehrt. Frisch erholt empfing uns kurz darauf Heiko, der Küchenchef im Madrisajoch, in der gemütlichen Lounge mit leckeren Häppchen und einem Aperitif à la Honig-Gin-Tonic mit Waldfrüchten.

Essen im Madrisajoch – Regional, saisonal und vor allem lecker

Heiko ist kein gewöhnlicher Küchenchef, sondern bereitet all seine Gerichte nur aus regionalen und saisonalen Zutaten zu. Dementsprechend landet nur das auf der Speisekarte, was Region und Saison gerade hergeben. Das Fleisch kauft er (auch wenn es sich komisch anhört) lebendig ein und lässt es von seinem Metzger des Vertrauen verwerten – und zwar alles. Nichts wird weggeschmissen oder verschwendet. Die Liebe zum Kochen durften wir bei einem absolut genialem Abendessen genießen. Es war ein Gedicht. Unsere Gruppe war eigentlich eine sehr gesprächige, aber beim Essen war es still. Immer ein gutes Zeichen denke ich.


Falls ihr mal im Prättigau seid und kulinarisch verwöhnt werden wollt, schaut auf jeden Fall im Madrisajoch bei Heiko vorbei, der übrigens Til Schweiger verblüffend ähnlich sieht. Zum Abschluss gab es noch einen wunderbaren Arvenlikör (aus der Region natürlich), bevor es für alle auf die Zimmer und ins Bett ging. Schließlich mussten wir Kraft für Etappe 2 sammeln, denn da sollten uns eine Abkühlung im Partnunsee sowie ein gemütlicher Hüttenabend auf der Carschinahütte am Fuße der Sulzfluh erwarten!

Wie ihr seht, beim Wandern in Graubünden kommt so richtiges Alpenflair auf – seid gespannt auf die kommenden Etappen!


Autor

Es ist noch gar nicht lange her als ich das Wandern für mich entdeckt habe. Meine erste Fernwanderung war der Eifelsteig, die ihr hier auf dem Blog übrigens auch nachlesen könnt. Das war zeitgleich auch der Startschuss für Trekkinglife. Doch naturverbunden war ich schon immer, was ich meinen Eltern zu verdanken habe. Die ersten Urlaube meines Lebens gingen stets in Richtung Norden nach Skandinavien. Daher kommt vermutlich auch meine Begeisterung für die skandinavischen Länder.

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