Tag 3 auf dem Prättigauer Höhenweg in Graubünden. Ziel der dritten Etappe war die Schesaplanahütte, die wunderschön an der Südflanke der Schesaplana liegt. Auf dem Weg dorthin sollten wir uns auf der Grenze zwischen Schweiz und Österreich bewegen, das Schweizer Tor passieren und einen wunderschönen Ausblick auf die Drusenfluh, die Kirchlispitzen und den Lünersee in Österreich genießen können. Doch der Tag startete bei heißem Kaffee und wunderschönem Sonnenaufgang an der Carschinahütte.

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Disclaimer: Die Reise in die Schweiz und die Wanderung auf dem Prättigauer Höhenweg hat im Rahmen einer Pressereise stattgefunden, die von Graubünden Ferien und Prättigau Tourismus organisiert wurde. Dies ist ein redaktioneller Beitrag mit unserer eigenen Meinung ohne Vorgaben des Organisators.


Details zur Etappe 3: Carschinahütte – Schesaplanahütte

Länge: 15,79 km

Dauer: 5 – 6 h

Höhenmeter: ↑586 hm und ↓911

Übernachtungsmöglichkeit: Schesaplanahütte

Highlights der Etappe: Drusenfluh, Schweizer Tor und Lünersee

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Es wird heiß auf dem Prättigauer Höhenweg

Die Nacht war ziemlich heiß – nicht das, was ihr jetzt denkt. Wir waren, wie im Artikel zu Etappe 2 auf dem Prättigauer Höhenweg schon berichtet, in einem 8er Zimmer untergebracht. 4 Leute unten und 3 Leute oben. Andrea schlief mit Nino in der Stube, damit er nicht alleine draußen im Holzschopf nächtigen musste. Hüttenschlafsack, Bettzeug und körperliche Wärme, die aufgrund der Enge natürlich nicht zu verhindern war, sorgten für mollige Wärme die ganze Nacht über. Umso schöner war das offene Fenster, das uns während der Nacht mit kühler Bergluft versorgte. Am allerschönsten aber war der nächste Morgen mit Kaffee und herrlichem Sonnenaufgang an der frischen Luft.

Auch auf dem Weg wird es heiß

Nach einer drei Tassen Kaffee und gutem Frühstück ging es für uns dann weiter mit der eigentlichen Beschäftigung: Wandern! Wie jeden Morgen versorgte Marc uns natürlich noch mit den nötigen Infos für die anstehende Etappe: „Das Filetstück“ des Prättigauer Höhenwegs. Und damit hat er nicht zu viel versprochen. Wir starteten früh an der Carschinahütte und ließen die Sulzfluh hinter uns. Der nächste prominente Gipfel war die Drusenfluh, an deren Fuße wir uns auf einem wunderschönen Single-Trail entlang bewegten. Der Weg war sehr angenehm zu laufen. Wenig Höhenmeter, herrlicher Ausblick und fantastisches Sommerwetter.

Drusenfluh, Kirchlispitzen und Lünersee

Nach kurzer Zeit erreichten wir den ersten Aussichtspunkt mit wunderbarem Blick auf den Weg, der uns noch bevorstand. Ein gutes Stück bergab, immer entlang der Drusenfluh, die an einer Stelle einen Zugang nach Österreich gewährt: das Schweizer Tor. Für uns ging es dort aber nicht durch, sondern der Weg machte einen scharfen Linksbogen und führte parallel zu den Kirchlispitzen steil bergauf. Der zweite „Sauhund“ des Prättigauer Höhenwegs wie Boris es ausdrückte. Oben angekommen wurden wir aber mit einem wunderschönen Ausblick zur anderen Talseite und einer frischen Brise belohnt, die auf der nass geschwitzten Haut für eine herrliche Abkühlung sorgte.

Nach wenigen Minuten erreichten wir dann auch die Grenze zu Österreich mit super Ausblick auf den Lünersee. Eigentlich der perfekte Platz für die Mittagspause, aber der kühle Wind machte es dort oben ein bisschen ungemütlich, sodass wir uns etwas weiter an einem Hang Schutz suchten und dort unsere Brotzeit und die Sonne genießen konnten – wunderbarer Ausblick auf den Startpunkt der Etappe, die Carschinahütte, inklusive.

Zielsprint zur Schesaplanahütte

Frisch gestärkt und vom Sonnenlicht aufgetankt ging es dann weiter auf dem wunderschönen Weg in Richtung Schesaplanahütte. Spätestens jetzt sollte sich Marcs Versprechen bewahrheiten. Der ganze Prättigauer Höhenweg war ohnehin schon unfassbar schön, aber gerade Etappe 3 war wirklich das Filetstück. Und das nicht nur wegen der wunderschönen Landschaft und den tollen Ausblicken, die man permanent genießen konnte, sondern gerade auch der Weg an sich war einfach nur traumhaft zu laufen.

So stellt man sich einen Premiumwanderweg vor. Auch die Tatsache, dass es von unserem Pausenort bis zum Ziel nur noch leicht bergab ging, trug dazu bei. Dementsprechend schnell erreichten wir auch die Schesaplanahütte, auf der wir unsere letzte Nacht der Reise verbringen sollten.

Ein uriger Hüttenabend

Gegen ca. 15 Uhr erreichten wir die Schesaplanahütte und hatten dementsprechend noch feinsten Sonnenschein auf der Terrasse. Nur das Panache (Radler), das Boris und mir schon seit der Mittagspause in den Köpfen hing, machte diesen Moment noch besser. Nach dem Durstlöscher bezogen wir unsere Betten im Massenlager. Für uns war eine komplette 8er Reihe plus zusätzlich noch 2 Betten auf der anderen Seite reserviert.

Da Andrea mit Nino im Einzelzimmer übernachtete, hatten wir also extrem viel Platz, was die Nacht viel angenehmer als auf der Carschinahütte machen sollte. Zudem war der Raum sehr groß und das Fenster permanent geöffnet und außerdem gibt es auf der Schesaplanahütte eine Dusche, die gegen kleine Gebühr benutzt werden kann. Natürlich absoluter Luxus in den Bergen, aber nach einer schweißtreibenden Etappe genau das Richtige vor dem Schlafen gehen.

Curry mit Reis und Arschlöchli

Hört sich komisch an, aber lasst mich erklären: Frisch geduscht ging es zum Abendessen. In der Stube war bereits ein Tisch für uns reserviert und das Essen ließ auch nicht lange auf sich warten. Als Vorspeise gab es eine Art Frittatensuppe und als Hauptgang Curry mit Reis. Ein eher untypisches Gericht in den Bergen, aber nach dem klassisch deftigen Essen an den Tagen zuvor eine willkommene Abwechslung. Als Nachtisch noch eine Quarkspeise und dann kommen wir auch zum Arschlöchli.

Dabei handelt es sich nämlich um ein Kartenspiel, das traditionell in der Schweiz gespielt wird. Bei uns in Deutschland heißt es einfach „Arschloch“. Ob Loch oder Löchli, es macht jedenfalls sehr großen Spaß und kann bei einem gemütlichen Hüttenabend den Konsum von Alkohol drastisch erhöhen, denn es eignet sich perfekt als Trinkspiel. Wir haben es aber rechtzeitig ins Bettenlager geschafft und waren, wie jeden Abend, müde vom ereignisreichen Tag. Der nächste Morgen und gleichzeitig die letzte Etappe auf dem Prättigauer Höhenweg sollte außerdem schon früh beginnen und so verschwanden wir alle wieder früh im Bett.


Hier findet ihr alle weiteren Infos und alle Etappen zum Prättigauer Höhenweg.

Autor

Es ist noch gar nicht lange her als ich das Wandern für mich entdeckt habe. Meine erste Fernwanderung war der Eifelsteig, die ihr hier auf dem Blog übrigens auch nachlesen könnt. Das war zeitgleich auch der Startschuss für Trekkinglife. Doch naturverbunden war ich schon immer, was ich meinen Eltern zu verdanken habe. Die ersten Urlaube meines Lebens gingen stets in Richtung Norden nach Skandinavien. Daher kommt vermutlich auch meine Begeisterung für die skandinavischen Länder.

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