Je nach Art der Wanderung werden die unterschiedlichsten Wanderschuhe benötigt. In jedem Fall muss die Umgebung, in der gewandert werden soll, beim Schuhkauf eine wichtige Rolle spielen. Bei einer Wanderung auf leichten Wanderwegen reichen klassische Wanderschuhe aus. Im extrem bergigen Gelände werden Schuhe benötigt, die dem Fuß einen optimalen Halt geben. Dazwischen gibt es noch weitere Abstufungen, die wir euch hier gerne ausführlich erklären möchten. Hier kommen unsere Wanderschuh Tipps.


Inhaltsverzeichnis

Insgesamt lassen sich Wanderschuhe in die folgenden 6 Kategorien einteilen: 


Wir haben den neuen Cloudrock Waterproof und den neuen Cloudventure Peak von On getestet. Wie die Wanderschuhe und die Trailrunningschuhe abschneiden, erfahrt ihr in unserem Testbericht.

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1. Kategorie A – Leichte Wanderschuhe

Leichte Wanderschuhe bieten den Vorteil, dass sie auf einer Reise keine unnötige Ballast sind. Hochwertige Modelle halten Schmutz und Feuchtigkeit von den Füßen und bieten einen guten Halt. Durch atmungsaktive Materialien wird verhindert, dass die Füße schwitzen. Somit wird nicht nur Fußgeruch vermieden, sondern auch eine Blasenbildung.

Leichte Wanderschuhe sollten immer mit weichen Einlegesohlen ausgestattet werden. Sie gehören zu den Halbschuhen mit wenig Dämpfung. Sie sind für Wiesen- und Waldwege aufgrund ihrer flexiblen Sohle optimal geeignet. Viele Modelle können auch für den Alltag verwendet werden.


2. Kategorie A/B – Hohe Wanderschuhe

Im Vergleich zu leichten Wanderstiefeln ist der Schaft bei hohen Wanderschuhen wesentlich höher und fester. Viele Modelle sind mit einer mittelharten Sohle ausgestattet. Derartige Schuhe sind für anspruchsvolle Wanderungen perfekt geeignet. Sie bieten ein gutes Tragegefühl und können bei leichten Trekkingtouren verwendet werden.

Hohe Wanderschuhe schützen nicht nur den Fuß, sondern auch der Knöchel wird vor Abschürfungen ausreichend geschützt. 


3. Kategorie B – Trekkingstiefel

Trekkingstiefel sind im Hochgebirge die beste Wahl. Sie haben nicht nur einen festen Schaft, sondern auch eine feste Sohle. Klassische Trekkingstiefel werden von vielen Wanderern bevorzugt gekauft, wenn sie eine ausgedehnte Tagestour oder eine Tour mit einer Übernachtung planen. Sie lassen sich in Rucksäcke bis zu 35 l verstauen.

Bei Bedarf können diese bei weitgehend befestigten Wegen mit einem leichten Anstieg getragen werden. Auch ein teilweise loser Untergrund ist für einfache Trekkingstiefel kein Problem. Wenn derartige Trekkingstiefel zur Verfügung stehen, sollte nur auf einer klaren Streckenführung gelaufen werden. Für hohe Lagen über 3000 Meter oder bei kalten Bedingungen sind schwere Wanderschuhe wesentlich besser geeignet. 


4. Kategorie B/C – Schwere Wanderschuhe

Eine Steigerung eines klassischen Trekkingstiefels sind schwere Wanderschuhe. Wie der Name bereits verrät sind derartige Schuhe wesentlich schwerer und somit auch stabiler. Die Schuhe verfügen über eine spezielle Sohle, so dass der Fuß auf Geröll oder bei Klettersteigen zwischen 3000 und 4000 Meter nicht wegrutscht.

Schwere Wanderschuhe können wie klassische Trekkingstiefel auf jeder Rucksacktour getragen werden. Ihre Vorteile kommen im Hochgebirge zum Tragen. Die wetterfesten Materialien sorgen dafür, dass die Füße immer schön trocken bleiben. Bei schweren Wanderschuhen muss besonders auf die richtige Größe geachtet werden. Sie sollten immer in Verbindung mit Wandersocken anprobiert werden.

Da das Material auf Druck nicht schnell nachgibt, kann es bei zu kleinen Schuhen leicht zu einer Blasenbildung kommen. Die meisten Modelle werden aus Leder hergestellt. Hochwertige Trekkingstiefel sind wiederbesohlbar und erkennbar an der hohen Schnürung. 


Wanderschuhe Tipps - Kategorie Bergstiefel
©pen_ash

5. Kategorie C – Bergstiefel

Bergstiefel werden häufig auch als Bergwanderstiefel bezeichnet. Diese haben eine harte Sohle und einen sehr festen Schaft. Aufgrund ihrer Robustheit können sie problemlos auch für Steigeisen verwendet werden. Zusätzlich sind Bergstiefel für Gletscher, Klettersteige, unbefestigte Wege oder Klettermöglichkeiten abseits von Wegen, die erste Wahl. Bergwanderstiefel sollten auf schweren Touren oder sehr anspruchsvollen Wanderungen nicht fehlen.

Sie schützen den Fuß auch auf mehrtägigen Touren im Winter oder bei Wanderungen in größeren Höhen bis 5000 Meter optimal. Der hohe Schaft ist bei hochwertigen Modellen zusätzlich isoliert. An der Ferse befindet sich eine Kante, die eine Verwendung von halbautomatischen Steigeisen ermöglichen.


6. Kategorie D – Expeditionsstiefel

Für extreme Einsatzgebiete sollten Expeditionsstiefel genutzt werden. Auch Profisportler oder Bergsteiger nutzen für Ihre Expeditionen die sehr harten Schuhe. Expeditionsstiefel sind perfekt für die unterschiedlichsten Arten an Steigeisen geeignet. Derartige Schuhe bieten keine Flexibilität. Dafür schützen sie die Füße perfekt bei extremen Eis- und Gletschertouren. Sie können für verschiedene anspruchsvolle Gelände genutzt werden. Hochwertige Expeditionsstiefel sind mit herausnehmbaren, isolierten Innenschuhen versehen.

Aufgrund der robusten und langlebigen Verarbeitung können sie auf extremen Höhentouren verwendet werden, um die Füße vor Kälte und Feuchtigkeit zu schützen. Da die Schuhe steigeisenfest sind, sind sie auch ideal für Gletscher und lange Wintertouren. Die Schuhe sind im Vergleich zu Trekkingstiefeln natürlich etwas teurer, dafür bieten sie aber auch den benötigten Halt, der auf Gletschern oder unwegsamen Geländen benötigt werden. 


Wanderschuhe Tipps - Kategorie Expeditionsstiefel
©Simon Steinberger

7. Worauf achten beim Kauf eines Wanderschuhs?

Trekking- oder Bergstiefel sollten immer passend zum Einsatzzweck gekauft werden. Leichte Trekkingschuhe bieten den Knöcheln einen guten Halt und haben ein leichtes Gewicht. Dementsprechend hat man wesentlich weniger zu Tragen auf dem Rücken, wenn eine Outdoor Tour geplant ist. Ein trittsicherer Wanderer sollte sich für ein leichtes Low-Cut-Modell entscheiden. Hierbei handelt es sich um einen sogenannten Leichtwanderschuh.

Wanderschuhe mit Gore-Tex oder aus Leder?

Ob der Schuh mit einem wasserdichten und atmungsaktiven Gore-Tex-Futter gekauft wird, ist meistens nur eine Frage des Geschmacks. Wenn ein Wanderer zu kalten Füßen neigt, sollten Schuhe mit einem wärmenden Klima bevorzugt gekauft werden. In diesem Fall sind wasserdichte Lederschuhe sehr gut geeignet. Wenn die Füße dazu neigen, schnell heiß zu werden, sollte dagegen eine luftige Variante ohne Futtereinsatz gekauft werden. Beim Kauf von Wanderschuhen mit einem niedrigen Schaft, muss immer damit gerechnet werden, dass der Regen schnell hineinrinnt. Alle Wanderschuhe sollten vor der Nutzung mit einem Imprägnierspray behandelt werden. Durch das Spray kann das Leder wesentlich weniger Feuchtigkeit aufnehmen.

Nach der Nutzung müssen die Trekkingstiefel ausreichend lüften und trocknen. Dadurch wird eine Bildung von Bakterien und somit Fußpilz vermieden. 

Wanderschuhe Tipps: welche Hersteller sind empfehlenswert? 

Aber auf welche Marken oder welchen Hersteller kann man sich – unabhängig von der jeweiligen Kategorie – bei der Auswahl der Wanderschuhe verlassen? Dazu gibt es nähere Infos bei Schuhe Die Gesund Machen, die verschiedene Wanderschuhe getestet haben. Die Vor- und Nachteile der einzelnen Hersteller bzw. Marken werden dort genau unter die Lupe genommen. Somit fällt es einfacher, Trekking- oder Bergstiefel für den eigenen Bedarf zu finden. Ein Hersteller, der Spezialist für besonders unwegsames Gelände ist, muss nicht unbedingt auch die richtige Wahl für einfache und kürzere Touren sein. 

Aus diesem Grund solltet ihr euch in Ruhe mit den jeweiligen Vorzügen befassen, um einen Fehlkauf zu vermeiden. Da die Schuhe oft nicht ganz günstig sind und über viele Jahre für Wanderungen und Trekkingtouren verwendet werden sollen, will diese Kaufentscheidung wohl überlegt sein. Dafür seid ihr jetzt aber bestens gerüstet.


Hier gibt es weitere Ausrüstungstipps und Testberichte.

Autor

Seit meiner frühesten Kindheit fahre ich in die Alpen, das Wanderfieber hat mich also schon früh gepackt und stets begleitet. Mittlerweile ist es aber eben nicht nur bei Tagestouren in den Alpen geblieben, wie ihr hier auf dem Outdoorblog lesen könnt. Aktuell studiere ich Wirtschaftsingenieurwesen in Aachen, der Blick geht aber schon wieder in Richtung der nächsten Wandertouren, also bleibt dran!

1 Kommentar

  1. Womit seid ihr auf dem Fishertrail gelaufen? Vermutlich hohe Schuhe mit Gamaschen? LG Meike

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