„Back to the roots“ – unter diesem Motto haben wir wieder einmal eine Trekkingtour mit Zelt und Rucksack gemacht. Das wurde auch mal wieder Zeit. Tatsächlich muss man ja auch nicht immer in fernen Ländern nach optimalen Trekkingtouren suchen, auch hier in Deutschland gibt es so einiges zu entdecken. Nach dem Forstweg im vergangenen Jahr stand dieses Jahr eine Tour durch den Nationalpark Schwarzwald an: der Westweg. Vier Tage waren wir auf dem Trail unterwegs – alles, was ihr zum Westweg Trekking wissen müsst, erfahrt ihr natürlich bei uns. 

Inhaltsverzeichnis


Werbung: Zusammen mit dem Tourismusverband Schwarzwald und Thru-Hiking haben wir die Trekkingtour auf dem Westweg gemacht. Dies ist ein redaktioneller Beitrag mit unserer eigenen Meinung ohne Vorgaben der Regionen. Der Artikel enthält Affiliate Links, die mit einem * markiert sind.


Westweg Etappen: unsere Route

Tag 1: Forbach – Camp Grimbach

Länge: 14,7 km
Dauer: 4 h
Höhenmeter: ↑796 hm und ↓426 hm

Tag 2: Camp Grimbach – Camp Seibelseckle

Länge: 18,1 km
Dauer: 5 h
Höhenmeter: ↑667 hm und ↓396 hm

Tag 3: Camp Seibelseckle – Harkhof

Länge: 40,3 km
Dauer: 8,5 h
Höhenmeter: ↑852 hm und ↓1.009 hm

Tag 4: Harkhof – Hausach

Länge: 14,9 km
Dauer: 3,5 h
Höhenmeter: ↑389 hm und ↓819 hm

Westweg Tipps: das solltet ihr wissen

Westweg Übersicht: Etappen & Höhenmeter

Der Westweg ist sicherlich eine der schönsten Mehrtagestouren in Deutschland und führt euch einmal quer durch den Schwarzwald. Der Westweg startet in Pforzheim und führt dann durch das Enztal und viele Wälder bis zum Hohloh. Dann geht es runter ins Murgtal und ihr „müsst“ die Hornisgrinde, den höchsten Berg im Nordschwarzwald, besteigen. Danach folgt der Weg der Schwarzwaldhochstraße bis zur Alexanderschanze und geht durch das Kinzigtal nach Hausach, bevor es steil bergauf zur Kalten Herberge geht, die an der europäischen Hauptwasserscheide liegt.

Der Westweg führt in zwei Varianten – der Ostvariante und der Westvariante – von Pforzheim nach Basel. Am Titisee teilen sich die beiden Routen. Die westliche Route, die über den Feldberg, den Belchen und den Blauen nach Kandern und schließlich nach Basel führt, und die östliche Route, die euch über das Herzogenhorn und das Wehratal zur Hohen Möhr bringt und dann entlang des Rheintals bis nach Basel.

Westvariante

Start: Pforzheim

Ziel: Basel

Länge: 288 km

Etappen: 12

Höhenmeter: ↑7.889 hm und ↓7.854 hm

Ostvariante

Start: Pforzheim

Ziel: Basel

Länge: 287 km

Etappen: 13

Höhenmeter: ↑7.332 hm und ↓7355 hm

Alle offiziellen Infos zum Westweg findet ihr hier.

Wegebeschaffenheit

Abwechslungsreich. Verschlungene Single-Trails und breite Wirtschaftswege wechseln sich häufig ab, so ist für alle etwas dabei. Der Weg gut markiert und gut ausgebaut. Er führt über verschiedene Arten von Gelände, einschließlich Waldwegen, Feldwegen, Kieswegen und gelegentlich Asphaltstraßen (meist dann natürlich in den Dörfern entlang des Weges). In höheren Lagen kann der Weg felsig und steil sein, und es gibt auch Abschnitte, die über alpine Pfade führen. Zumindest sind diese als alpine Pfade beschrieben, die man aber so natürlich nicht mit den Hochlagen der Alpen vergleichen kann.

Natur

Wald. Und das ist’s quasi auch schon. Durch den Nationalpark Schwarzwald führt der Weg meist durch dichte, alte und faszinierende Wälder. Rund um die Hornisgrinde und den Mummelsee könnt ihr auch Fernsichten bis rüber nach Straßburg bewundern – wenn das Wetter mitspielt. Bei uns war es nebelig, wodurch die Sicht gegen 0 ging. Dennoch bestimmen weniger der Fernblicke den Weg als viel mehr der dichte, alte und naturbelassene Wald.

Anreise/Abreise

Sehr simpel. Solltet ihr den gesamten Westweg laufen, habt ihr sowohl in Pforzheim als auch in Basel perfekte Bahnverbindungen in alle Richtungen. Und selbst in den kleinen Dörfern entlang des Weges findet ihr immer eider Bahnhöfe. So auch für unseren Startpunkt in Forbach. Dort am Bahnhof könnt ihr das Auto abstellen und direkt loslaufen. Von Hausach (unserem Zielort) geht es mit der Bahn in ca. 2h zurück bis Forbach. Solltet ihr das 49€-Ticket besitzen, kommt ihr sogar sehr günstig mit der Bahn zurück nach Forbach. Alternativ bietet sich das Baden-Württemberg-Ticket an (vergleicht hier die Preise zwischen Einzelfahrt und dem BaWü-Ticket).

Versorgung auf dem Weg

Keine. Zwischen Forbach und Hausach gibt es keine Einkaufsmöglichkeiten. Lediglich vereinzelte Restaurants (vor allem rund um die Hornisgrinde). Entsprechend müsst ihr euch für die vier bis fünf Tage selbst verpflegen. Wir haben hier auf Trekkingnahrung* zurückgegriffen. Die Vorteile liegen auf der Hand: keine Kühlung notwendig, es wird nur Wasser benötigt und danach müsst ihr nicht noch anfangen 37  Töpfe und Pfannen zu spülen. Empfehlen können wir die Trekkingnahrung von Real Turmat* oder auch Trek’n Eat.

Jetzt fragt ihr euch vielleicht, wie ihr für 5 Tage Wasser mitschleppen sollt? Müsst ihr nicht! Die Wasserversorgung ist gar kein Problem. Ihr trefft zwischendurch immer wieder auf Quellen und Brunnen. Unser Tipp: an solchen Punkten immer eure Wasservorräte auffüllen, so kommt ihr auch nie in Bedrängnis, mal ohne Wasser dazustehen.

Trekking Camps im Schwarzwald 

Vorhanden und ausbaufähig. Es ist ein Mix aus der Freude, dass es überhaupt die Trekking-Camps gibt, und ein wenig Kritik. 

Camp Grimbach

Ein sehr einfaches Camp mitten im Laubwald. Und das entscheiden Stichwort ist „Laubwald“. Gerade zu Beginn der Saison, die in der Regel am 01. Mai startet, haben die Bäume quasi noch kein Laubwerk gebildet und bieten so gar keinen Schutz vor Regen. Das wäre noch nicht unbending weiter schlimm, gäbe es zumindest einen kleinen Unterstand mit Sitzgelegenheiten. Fehlanzeige. Ansonsten gibt es alles, was man braucht: Die Möglichkeit ein Zelt aufzustellen (keine Plattform, sondern auf steinigem Boden), Feuerstelle (Das Holz liegt ungeschützt daneben – im Regen natürlich schwierig), Komposttoilette. Natürlich sollte man immer im Hinterkopf haben, dass es sehr gut ist, dass es solche legalen Übernachtungsmöglichkeiten im Wald überhaupt gibt.

Camp Seibelseckle

So stellen wir uns im Prinzip ein Trekking-Camp vor. Holzplattformen, Feuerstelle, Sitzgelegenheiten, Unterstand (in diesem Falle sogar eine Hütte), Komposttoilette und tatsächlich gibt es einen Holzvorrat, den man benutzen darf.

Der größte Kritikpunkt an all diesen Camps ist die Entfernung zum Trail. Die Distanzen sind teilweise enorm. Das Camp Gutellbach beispielsweise liegt 6,5km vom Westweg entfernt, wodurch ihr für Hin- und Rückweg auf zusätzliche 13 (!) Kilometer kommt. Genau das war der Grund, weshalb wir das Camp Gutellbach ausgelassen haben und direkt vom Camp Seibelseckle zum Harkhof gewandert sind. Sollten die Camps für den Westweg angelegt worden sein, ist es für uns nicht nachvollziehbar, dass die Camps derart weit entfernt vom Trail sind. Andererseits ist dies natürlich eine perfekte Gelegenheit legal und einsam im Wald zu übernachten. 

Buchen könnt ihr die Camps hier.

Westweg Packliste: das braucht ihr

Kommt drauf an. Das ist natürlich abhängig, ob ihr – so wie wir – mit einem Zelt unterwegs seid oder ohne. Entsprechend unterschiedlich fallen die Packlisten aus. Ihr findet sowohl eine Packliste für Mehrtagestouren als auch eine Packliste für Tagestouren, die ihr ein wenig angepasst für die Wanderung ohne Zelt nutzen könnt, auf unserem Blog. Dazu gibt es noch einige Ausrüstung Tipps, die vielleicht hilfreich sind. 

Fazit unserer Tour auf dem Westweg

Wunderschön. Die 4 Tage auf dem Westweg haben uns sehr gut gefallen. Natürlich auch vor dem Hintergrund, dass wir schon lange keine Trekkingtour mehr gemacht haben: „Back to the roots“ und getreu des Trekkinglife Mottos „Back on Trekk“. Es tat gut, einfach einmal wieder rauszukommen, nur mit dem nötigsten loszulaufen, frische Waldluft zu schnuppern und die vier Tage zu genießen. Dafür hat der Westweg auf dem Abschnitt zwischen Forbach und Hausdach mit seinen dichten Wäldern alles zu bieten.


FAQs zum Westweg

Wie lang ist der Westweg?

Mit einer Gesamtlänge von ungefähr 285 Kilometern ist der Westweg eine anspruchsvolle, aber lohnende Strecke, die den Wanderer durch die beeindruckende Landschaft des Schwarzwaldes führt. Die Länge des Weges erlaubt es, eine Vielzahl von Landschaften und Sehenswürdigkeiten zu erleben, von dichten Wäldern bis hin zu offenen Moorlandschaften.

Wie lange braucht man für den Westweg?

Die gesamte Strecke des Westwegs kann in etwa 12 Tagen bewältigt werden, je nach Tempo und Kondition. Dies bedeutet, dass man jeden Tag im Schnitt 24km zurücklegen muss, aber es bietet auch die Möglichkeit, den Schwarzwald in einem relativ kurzen Zeitraum intensiv zu erleben​.

Wie verläuft der Westweg?

Der Westweg startet in Pforzheim und endet in Basel. Hausach – unser Zielort – ist ein bedeutender Punkt auf dem Westweg, da es die Mitte der Strecke markiert. Es liegt im Herzen des Mittleren Schwarzwalds und ist ein idealer Ort, um eine Pause einzulegen und sich auf die zweite Hälfte der Wanderung vorzubereiten. Von Hausach aus führt der Weg durch das malerische Kinzigtal, bevor er wieder ansteigt.

Wo endet in Hausach der Westweg?

Der Westweg endet in Hausach direkt am Bahnhof, was euch die Anreise bzw. Abreise von Hausach nach Norden oder Süden sehr einfach macht. Der Bahnhof ist allerdings sehr rudimentär, erwartet nicht zu viel, es ist immer noch ein kleiner Dorfbahnhof.

Wie viele Etappen hat der Westweg?

Um die Wanderung auf dem Westweg überschaubarer zu machen, ist er in 12 Etappen unterteilt. Jede Etappe hat ihren eigenen Charakter und bietet einzigartige Landschaften und Sehenswürdigkeiten. Die 12 Etappen unterteilen die Gesamtlänge von 285km. Natürlich könnt ihr die Etappenstarpunkte und -ziele individuell gestalten, auch abhängig von eurer Ausrüstung und der Frage: Zelt oder Pensionen?

Wo startet der Westweg

Die Wanderung auf dem Westweg beginnt in Pforzheim, einer Stadt, die für ihre Schmuck- und Uhrenindustrie bekannt ist. Der Startpunkt, das sogenannte „Goldene Tor“, symbolisiert den Beginn dieses Abenteuers durch den Schwarzwald. Von hier aus führt der Weg in südlicher Richtung durch einige der schönsten Landschaften Deutschlands.

Autor

Seit meiner frühesten Kindheit fahre ich in die Alpen, das Wanderfieber hat mich also schon früh gepackt und stets begleitet. Mittlerweile ist es aber eben nicht nur bei Tagestouren in den Alpen geblieben, wie ihr hier auf dem Outdoorblog lesen könnt. Aktuell studiere ich Wirtschaftsingenieurwesen in Aachen, der Blick geht aber schon wieder in Richtung der nächsten Wandertouren, also bleibt dran!

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