Etappe zwei starten wir locker, flockig einfach mal mit einer Kontroverse. Warum? Weil wir es können.
Spart euch das Fitnessstudio, geht einfach raus, geht wandern, geht in die Berge, da habt ihr mehr von. Das ist wie ein Workout hier.
Jannik, Sportwissenschaftler (wird also schon stimmen), im Aufstieg zum Stripsenjoch
Jetzt wisst ihr auch schon, wie es uns am zweiten Tag auf dem Koasa Trail – auf der Etappe 2 (wer hätte es gedacht am zweiten Tag) – ergangen ist. Kurz, knackig – aber für uns die schönste Etappe auf dem Koasa Trail. So viel wollen wir euch schon einmal verraten. Und keine Sorge: auch wenn das erste Radler schon um 09:45 Uhr an diesem Tag nach dem Aufstieg zum Stripsenjoch sein Ziel in unseren Mägen fand, können wir uns noch bestens an diese Etappe 2 erinnern.
Die Aussage, die Jannik dort oben getroffen hat auf dem Weg, wollen wir natürlich nicht gänzlich umkommentiert lassen. Schaut einfach mal in unsere detaillierte Serie „Training zum Wandern“ rein, dort klärt euch Jannik über Hypertrophie, Muskelfaserverteilungen, Höhentraining, anaerob-alaktazide Energiebereitstellung (Ihr wisst nicht, was das ist? Schämt euch!) oder auch das Krafttraining zum Wandern auf. Lesenswert!
Dort lässt Jannik auch einfach den folgenden Satz fallen:
Das beste Training zum Wandern ist das Wandern selbst
Jannik, in absoluter Höchstform (was die Sprüche angeht)
Lassen wir das so stehen und konzentrieren uns auf die Koasa Trail Etappe 2.
Inhaltsverzeichnis
Blick auf den Wilden Kaiser Blick ins Kaiserbachtal Der Weg zum höchsten Punkt des Koasa Trails
Die Etappe in der Übersicht
Etappe 2: Griesner Alm – Griesner Alm (Rundweg)
Länge: 13,8 km
Gehzeit: 4:55 h
Gesamtdauer: 7:30 h
Höhenmeter: ↑1040 hm und ↓1030 hm
Unterkunft: Griesner Alm
Vom Frühstück in den Anstieg zum Stripsenjoch
Die Griesner Alm ist Ein Traum. So viel haben wir schon in unserem Artikel zur Etappe 1 auf dem Koasa Trail verraten. Und diese Meinung ändern wir auch nicht nach dem reichhaltigen Frühstück. Das war auch wichtig, denn wie auch die erste Etappe erwartet euch am zweiten Tag ein knackiger Aufstieg direkt zu Beginn. Von der Griesner Alm geht es schlappe 600 Höhenmeter steil bergauf in Richtung Stripsenjochhaus. Aber der Aufstieg ist fantastisch. Permanent bietet sich der Blick auf das Kaiser-Gebirge.
Aufstieg von der Griesner Alm Der Predigstuhl im Wilden Kaiser Jannik macht wie immer Faxen
Und nach einem kleinen Waldstück könnt ihr wunderbar zurück in das Kaiserbachtal blicken. Gerade bei gutem Wetter (wie wir es ja immer haben) lohnt sich eine kleine Pause, um die Natur auf einen wirken zu lassen.
Der Vorteil: wenig Gepäck
Hatten wir schon erwähnt, dass die Etappe ein Rundweg ist? Nein. Jetzt wisst ihr es. Denn die zweite Etappe startet und endet auch wieder an der Griesner Alm. Der Trail führt nach dem Stripsenjoch über den Feldberg und bergab bis zur Fischbachalm zurück zur Griesner Alm. Somit konnten wir natürlich auch einige Sachen einfach auf unserem Almzimmer lassen, die wir an diesem Tag nicht benötigten. Das hat den Aufstieg zu Beginn ein wenig erleichtert.
Aber wir wollen ja nicht meckern, denn nach etwa anderthalb Stunden erreichten wir unser erstes Zwischenziel: das Stripsenjochhaus. Um 09:45 Uhr kann man schon einmal ein Radler trinken, oder? Wir haben es auf jeden Fall gemacht.
Von der Hütte aus führt der Weg einen Bergkamm entlang über den Stripsenkopf, den Feldberg und von dort bergab über die Ranggenalm und die Fischbachalm. Aber eines nach dem anderen.
Kein Gipfelkreuz am Stripsenkopf
Ab dem Stripsenjochhaus zeigt sich der Wilde Kaiser in seiner vollen Pracht. Das eindrucksvolle Bergpanorama hat uns den Rest des Tages begleitet – es gibt Schlimmeres!
Pavillon statt Gipfelkreuz am Stripsenkopf Blick auf den Stripsenkopf Schwarz-markierter Aufstieg Jannik im Aufstieg vom Stripsenjoch zum Stripsenkopf
Für den Weg hinauf auf den Stripsenkopf habt ihr zwei Möglichkeiten: einen „normalen“ rot-markierten Bergwanderweg oder einen schwarzen Steig, der steil an einem Stahlseil bergauf führt. Den schwarzen Steig solltet ihr nur bei absoluter Trittsicherheit und Schwindelfreiheit begehen – hier besteht Absturzgefahr!
Eigentlich müssten wir es gar nicht erwähnen: von dort oben habt ihr natürlich einen herrlichen Ausblick auf die umliegenden Alpen. Was wir aber für erwähnenswert halten, ist der Fakt, dass dort oben auf dem 1.807 m hohen Stripsenkopf kein Gipfelkreuz steht, sondern ein Pavillon. Leider keiner an dem wir ein frisch gezapftes Bier hätten bekommen können, aber ein kleiner Unterstand. Ist mal was Anderes!
Vom Stripsenkopf zum Feldberg
Danach führte uns der Koasa Trail in leichtem Auf und Ab weiter über den Bergkamm bis hinauf auf den höchsten Punkt des Koasa Trails: der Feldberg (1.813 m). Es ist natürlich nicht der Feldberg im Schwarzwald sondern der Feldberg in Tirol. Falls ihr es schon wieder vergessen haben solltet: natürlich gibt es auch von dort aus einen wunderschönen Blick auf den Wilden Kaiser.
Blick auf den Wilden Kaiser
Nach einer kleinen Pause und einem Gipfelschnaps (ein kühles Bier hätte uns besser getan), machten wir uns wieder auf den Weg. Vom Feldberg aus, habt ihr alle Anstiege geschafft und der Weg ist ab dort sehr einfach. Zunächst folgten wir noch dem Bergkamm bis es hinab in Richtung Ranggenalm ging. Wieso uns der Name Probleme bereitet hat, erfahrt ihr in unserem Video zur Tour. Am Ende hatten wir den richtigen Namen dann doch irgendwann drauf.
Unser Ziel war es, ein Radler auf der Ranggenalm zu trinken. Die kleine, schnuckelige Alm lädt zum Verweilen ein. Es gibt dort aber nur einen Tisch und der war belegt. Schade! Aber für uns kein Problem, denn wir stiegen einfach bis ins Tal hinab zur Fischbachalm, wo wir uns unser wohlverdientes (wir glauben zumindest, dass es wohlverdient war) Bier und eine kleine Brettljause genossen.
Die letzten 1,5 km des Tages von der Fischbachalm bis zur Griesner Alm kannten wir schon von der ersten Etappe des Koasa Trails. Nach der feucht-kalten Abkühlung auf der Fischbachalm war es auch notwendig, dass es kein schmaler Bergwanderweg mehr war.
HINWEIS
Die Griesner Alm wurde durch ein Feuer komplett zerstört. Für alternative Übernachtungsmöglichkeiten wendet euch bitte an die Tourismus-Information vor Ort.
Die Alm soll aber wieder neu aufgebaut werden – voraussichtlich ab dem Sommer 2022 könnt ihr dort auch wieder übernachten.
Fazit zur Koasa Trail Etappe 2
Schön! Einfach nur schön! Auch wenn die Länge mit 13,8 km nicht sonderlich lang klingt, so hat uns die gesamte Tour dann doch 7:30 h gekostet. Immer wieder „mussten“ wir stehen bleiben, um das fantastische Bergpanorama zu bestaunen, zu fotografieren und für unser Video aufzunehmen. Der Wilde Kaiser hat sich an diesem Tag auch von seiner besten Seite gezeigt und so können wir jetzt schon verraten: das ist die für uns schönste Etappe auf dem Koasa Trail.
Blick auf den Feldberg Blick ins Kaiserbachtal Gipfelkreuz am Stripsenjoch Jannik blickt auf den Wilden Kaiser Stripsenjochhaus Felsformation vor dem Wilden Kaiser