Die dritte Etappe auf dem Koasa Trail durch die Teufelsgasse hat Blockbuster-Format für einen oscarreifen Hollywood-Streifen. Jannik als Regisseur und Hauptdarsteller in einer Person kann auf jeden Fall Quentin Tarantino und Bruce Willis (Frisur passt) ablösen, während Thomas den Oscar als bester Nebendarsteller in der Rolle des Dummschwätzers abräumen kann. Ihr seht, wir sind das perfekte Team. In dem Sinne schauen wir uns einfach mal die Koasa Trail Etappe 3 an.
Inhaltsverzeichnis
Die Etappe in der Übersicht
Etappe 3: Griesner Alm – Erpfendorf
Länge: 22,3 km
Gehzeit: 5:15 h
Gesamtdauer: 6:30 h
Höhenmeter: ↑630 hm und ↓1020 hm
Unterkunft: Vital Hotel Berghof
Ein letztes Mal Kaiserbachtal
So schön das Naturschutzgebiet Kaiserbachtal auch ist, wir mussten uns auf der dritten Etappe davon verabschieden – leider. Nach dem herzhaften Frühstück auf der Griesner Alm, die schon unser Etappenziel auf Etappe 1 und Etappe 2 gewesen war, machten wir uns bei bestem Alpenwetter auf den Weg nach Erpfendorf. Bis wir da aber ankamen, sollten sich uns noch einige Unwägbarkeiten (um es vorsichtig auszudrücken) in den Weg stellen.
Aber eines nach dem anderen.
Der Weg aus dem Kaiserbachtal führte uns bis nach Griesenau. Von dort führt die Wegführung etwa einen Kilometer entlang einer Straße. Dabei kommt ihr an der Teufelskapelle vorbei – das ist auch der einzige Grund, warum ihr an der Straße entlang laufen sollt. Ob sich das für euch lohnt müsst ihr selbst entscheiden.
Alternativweg ohne Straße
Alternativ können wir euch einen Weg empfehlen, der hinter dem Gasthof Griesenau vorbeiführt und mehr oder weniger parallel zur Straße führt. So trefft ihr auch wieder auf den Koasa Trail. Auf der Karte haben wir die (nicht offizielle) Alternativroute einmal eingezeichnet.
Aufstieg bei 67 Grad im Schatten
Ja gut, möglicherweise war es doch nicht ganz so warm, aber der hinter der Teufelskapelle folgende Aufstieg bis hinauf zur Stubnalm ließ uns ganz schön schwitzen.
Schatten wäre ein Feature. Ich bin am Ölen, eh – wie so ’ne Ölsardine!
Thomas, 26, geht steil auf die 30 zu und schwitzt ganz schön viel
Aber der Aufstieg hat sich gelohnt, denn von dort oben hatten wir einen fantastischen Ausblick auf das Kitzbüheler Horn. Da die Fernsicht an diesem Tag auch noch gepasst hat, konnten wir sogar bis in die Hohen Tauern mit dem Großglockner und Groß Venediger schauen. Natürlich nicht ohne zu erwähnen, dass sich auch der Wilde Kaiser wieder einmal von seiner schönsten Seite zeigte. Was ein Alpenpanorama!
Jannik auf dem Koasa Trail vor dem Wilden Kaiser Links im Hintergrund das Kitzbüheler Horn, rechts daneben kann man die Hohen Tauern erahnen
Irgendwo im Nirgendwo mitten in der Botanik
Wir wurden vorgewarnt. Von Sabrina vom Blog Couchflucht. Wir hatten nur die Rechnung ohne den GPS-Track und die Karte gemacht. Wir dachten uns, dass schon nicht beides falsch sein wird (GPS und Karte). Falsch gedacht und somit war der Weg dann irgendwann weg. Dieses Mal konnten wir wirklich nichts dafür – auch wenn wir uns schon einmal häufiger verlaufen.
Hinter der Stubnalm kommt nach etwa 20-30 Minuten eine Kreuzung auf dem Wirtschaftsweg. GPS-Track und Karte zeigen rechts den Berg leicht hinab, während der Wegweiser nach links leicht den Berg hinauf weist. Der Wegweiser zeigt den Weg bis zur Schnappenalm (wenn wir uns richtig erinnern, stand dort 15 Minuten). Wir dachten in diesem Moment, dass es nur ein kleiner Abstecher zu dieser Alm ist und der Weg dann von dort wieder zurück bis zur Kreuzung führt (schließlich zeigen ja auch GPS-Track und Karte entsprechend den Weg an).
Ein verwachsener Pfad
Wir folgten auf jeden Fall der Karte und haben nach einigen Minuten dann festgestellt, dass wir vorher irgendwo hätten links hinauf den steilen Berg abbiegen müssen. Also drehten wir um, um die wenigen Meter zurückzulaufen, wo der Abzweig hätte sein sollen. Wir wussten aber schon, dass da eigentlich kein Weg gewesen ist. So war es dann auch und wir standen wie die Ochsen vor dem Berg. GPS-Track und Karte zeigten genau an der Stelle, an der wir nun standen, den Berg hinauf.
Also was nun? Keine Frage: ein bisschen Abenteuer hat noch nie geschadet, also stiefelten wir los und machten uns auf, den steilen Grashang hinaufzukriechen. Nach etwa 20 Höhenmetern stießen wir in dem Waldstück auf einen verlassenen und verwachsenen Pfad. Das musste früher einmal der Weg gewesen sein!
Wir schlugen uns also Querfeldein durch das Waldstück, bis wir auf einer Lichtung vor einem Stacheldrahtzaun endeten. Wir konnten von dort in der Ferne aber wieder einen Wirtschaftsweg sehen, der wohl früher einmal der offizielle Koasa Trail gewesen ist. Also kletterten wir über den Stacheldrahtzaun (elegant sah das vermutlich nicht aus) und stießen dann letztendlich auf den Wirtschaftsweg, der uns zur Sprissleralm führte. Dort fanden wir dann auch wieder offizielle Wegweiser des Koasa Trails.
Aber was ist denn nun der richtige Weg?
Wir vermuten das Folgende: An dieser sagenumwobenen Kreuzung solltet ihr tatsächlich dem Wegweiser bis zur Schnappenalm folgen. Von dort dürftet ihr Wegweiser bis zur Sprissleralm sehen und diesen dann einfach folgen. Auf der Karte haben wir euch die entsprechenden Stellen markiert.
Ob das so 100%-ig stimmt, können wir nicht sagen, erscheint uns aber als ziemlich logisch.
Das Highlight kommt aber erst: die Teufelsgasse
Hinter der Sprissleralm freuten wir uns schon auf die Prostalm – der Name ist Programm! Aber vorher folgte erst das eigentliche Highlight der Koasa Trail Etappe 3: die Teufelsgasse. Die Teufelsgasse ist ein enges Felslabyrinth und der Weg führt mitten hindurch, sodass das Gefühl einer engen Schlucht aufkommt. Im Vergleich bis zum bisherigen Tag war es dort dunkel, kühl und feucht. Auch ein paar Kletterstellen (die umgangen werden können) findet ihr dort.
Es war wie im Paradies und entschädigte für die vorherigen Strapazen.
Eingang in den Teufelskreis der Teufelsgasse Jannik hat Respekt! Enge Felsschluchten prägen die Teufelsgasse Feucht und dunkel ist es in der Teufelsgasse Jannik macht wie immer Spökes… Wird natürlich auch auf Video festgehalten
Prostalm und Abstieg
Wie bereits angekündigt: eines unserer Zwischenziele auf der dritten Etappe des Koasa Trails war die Prostalm. Dort genossen wir bei herrlichem Sonnenschein und einen Blick auf den Wilden Kaiser unser Bier, bevor die letzten Kilometer bis zu unserem Ziel in Erpfendorf – das Vital Hotel Berghof – anstanden. Von der Prostalm geht es aber nur noch bergab, wenn auch stellenweise recht steil.
Fazit zur Koasa Trail Etappe 3
Herrliche Ausblicke, hollywoodreife Querfeldeinpassage, Teufelsgasse, Prostalm, bestes Wetter. Was will man mehr? Leider führt der Weg viel über Wirtschaftswege, das sollten wir trotz der spektakulären Teilabschnitte nicht vergessen und trübt ein wenig den Blick auf diese Etappe. Dennoch überwiegen die positiven Eindrücke. Gerade die Teufelsgasse wird zurecht als Highlight der dritten Etappe angepriesen. Dort sind nur verhältnismäßig viele Wanderer unterwegs, da dort eine Rundtour verläuft, die recht einfach zu erreichen ist.
Wilder Kaiser Blick auf die Kitzbüheler Alpen Das wohlverdiente Feierabendbier Jannik filmt auf dem Koasa Trail Jannik auf dem Koasa Trail vor dem Wilden Kaiser Kaisberach