Der letzte Tag auf dem Prättigauer Höhenweg steht an und er sollte nochmal großartig werden. Etappe 4 führte uns von der Schesaplanahütte hinauf zum Hochjoch und von dort aus ein kleines Stück durch Österreich bis hin zum Barthümeljoch. Auch die letzte Etappe zeigte nochmal alle Schönheiten des Prättigauer Höhenwegs inklusive Steingeiß und Schuhnotoperation. Natürlich spielte das Wetter auch am letzten Tag mit und die Sonne begleitete uns den kompletten Weg über bis zu unserem Ziel – der Malanser Älplibahn.

Praettigauer_Hoehenweg_Älplibahn

Disclaimer: Die Reise in die Schweiz und die Wanderung auf dem Prättigauer Höhenweg hat im Rahmen einer Pressereise stattgefunden, die von Graubünden Ferien und Prättigau Tourismus organisiert wurde. Dies ist ein redaktioneller Beitrag mit unserer eigenen Meinung ohne Vorgaben des Organisators.


Details zur Etappe 4: Schesaplanahütte – Malanser Älpli

Länge: 15,99 km

Dauer: 5 – 6 h

Höhenmeter: ↑829 hm und ↓936

Übernachtungsmöglichkeit: Schesaplanahütte

Highlights der Etappe: Hochjoch, Barthümeljoch und Malanser Älplibahn


Schesaplanahütte – Der letzte Tag bricht an

Nach einer wunderbaren Nacht auf der Schesaplanahütte klingelte früh am Morgen der Wecker. Aufstehen, das Wanderoutfit überziehen, zum Waschraum gehen und sich waschen, ein gutes Frühstück und eine heiße Tasse Kaffee genießen und draußen die kühle Luft in den Bergen einatmen – mittlerweile war dieses schöne Morgenritual schon zur Routine geworden. Schade, dass es an diesem Tag das letzte Mal so war. An diesen Ablauf hätte ich mich noch ein paar Tage mehr gewöhnen können. Der Rucksack wurde vorbildlich schon am Abend zuvor gepackt und wir waren bereit auch die letzte Etappe in Angriff zu nehmen.

Praettigauer_Hoehenweg_Etappe4

Bloß meine Wanderschuhe waren es an diesem Morgen nicht. Kurz bevor wir loslaufen wollten, wies Claudia mich drauf hin, dass meine Schuhe nicht mehr den stabilsten Eindruck machten. Die Sohle meines linken Schuhs hatte sich ganz verdächtig am äußeren Teil des Schuhs gelöst, aber dazu später mehr. Für den Moment musste Tape herhalten, das Jana fachmännisch um meinen Schuh wickelte. Immer von Vorteil, wenn man einen Fachmann eine Fachfrau mit dabei hat. Aber besser ein getapter Schuh als ein getapter Fuß.

Der Prättigauer Höhenweg: ein absoluter Premiumwanderweg

Mit angeschlagenem Schuh ging es also los auf den Trail, der nach wie vor unverändert war: Schmal, ausgetreten und ziemlich geil zu laufen! Dazu natürlich permanent der wunderschöne Ausblick auf die umliegenden Berge und Täler – auch unverändert. Mit anderen Worten, und das kann ich jetzt schon mal als kleines Fazit festhalten, der Prättigauer Höhenweg ist von vorne bis hinten wirklich ein absoluter Premiumwanderweg mit wunderschöner Landschaft und herrlichen Ausblicken.

Nach kurzer EInlaufphase ging es auch schon dem nächsten Sauhund an den Kragen. Wer nicht weiß, was gemeint ist, einfach mal in die anderen Etappen des Prättigauer Höhenwegs reinschauen. Doch der Sauhund machte meinem getapten Schuh ganz schön zu schaffen, sodass oben am Hochjoch eine andere Lösung hermusste. Praktischerweise haben wir dort unsere erste Pause eingelegt und das letzte Lunchpaket angebrochen.

Exkurs: Wie beim Schuster, nur besser

Also schaute sich Jana den Patienten nochmals an und wurde experimentierfreudig. An der Stelle muss ich aber auch sagen, dass ich mich ganz vielleicht für das falsche Schuhwerk entschieden hatte und statt auf robuste Bergschuhe auf gemütliche Spaziergehschuhe (Lowa Aerox GTX Lo)* gesetzt habe (Die Damenvariante des Iowa Schuhs gibt’s hier*). Auf der Wanderung zur Zugspitze hatten die Schuhe aber auch ihren Zweck erfüllt und generell bin ich gerne mit leichtem Schuhwerk unterwegs, gerade bei den warmen Temperaturen, die wir während des gesamten Weges hatten. Das verdächtige Quietschen vor der Tour hätte mir aber vielleicht schon früher zu Denken geben sollen.

Aber sich drüber Aufregen hätte eh nichts gebracht, also wurde sofort eine Lösung gefunden. Die Konstruktion könnte ich euch jetzt kompliziert darstellen, aber das Bild unten sagt mehr als tausend verwirrte Worte meinerseits, also seht einfach selbst. An der Stelle nochmal ein großes Dankeschön an Jana, ohne die die letzten Kilometer auf dem Prättigauer Höhenweg nicht so leicht vom Schlappen gegangen wären. Der Schuh hält übrigens immer noch…

Die letzten Kilometer auf dem Prättigauer Höhenweg

Als wir gerade wieder aufbrechen wollten, durften wir dann noch ein kleines Highlight erleben. Ein weiblicher Steinbock (Steingeiß) graste samt Kitz auf dem Hochplateau hinter dem Grat. Für mich auf jeden Fall ein Highlight am letzten Tag, denn bisher konnte ich nur Gämse in Berchtesgaden beobachten. Einen Steinbock bzw. Steingeiß habe ich zuvor noch nicht gesehen. Noch epischer wäre natürlich der Steinbock selbst gewesen, aber ich will mich nicht beklagen.

Weiter ging es dann vom Hochjoch ein kurzes Stück auf der österreichischen Seite in Richtung Barthümeljoch, wo wir wieder die Grenze zur Schweiz passierten. Ein letztes Mal lies Boris die Drohne fliegen. Wie immer war Trailhund Nino vom fliegenden Roboter etwas irritiert, aber wenn er die Aufnahmen sehen und verstehen würde, wüsste er warum Boris die Drohne mit dabei hatte. Von dort oben hatten wir den vor uns liegenden Weg schon mal perfekt im Blick. Steil bergab, auf Wirtschaftswegen durchs Tal hindurch, am ersten von drei Seen (Vorerst, Mittler & Oberst) vorbei und immer dem Vilan entgegen.

Als wir Ziel und Panache (Radler) schon im Kopf hatten, schlug noch einmal der letzte Sauhund der Tour zu. Aber er lohnte sich, denn wir konnten von dort aus eine wunderschöne Aussicht auf den Weg genießen, den wir die letzten 2 Tage zurückgelegt hatten. Sogar bis zur Sulzfluh, deren Fuße wir an Etappe 2 zur Carschinahütte erreicht hatten, konnten wir blicken. Ein perfekter Abschluss der letzten Etappe, um nochmal den Weg Revue passieren zu lassen.

Ein willkommener Empfang am Malanser Älpli

Gegen 15 Uhr erreichten wir dann unser Ziel – die Älplibahn Malans. Theoretisch führt der Weg von dort aus weiter bis zum endgültigen Ziel Landquart, aber besonders schön soll dieser nicht sein, da es auf einem Wirtschaftsweg durch einen Wald zickzack bergab geht. Da kann ich euch gut und gerne eine Fahrt mit der Älplibahn ans Herz legen.

Ursprünglich wurde sie für militärische Zwecke genutzt, nach dem zweiten Weltkrieg aber für touristische Zwecke eingesetzt. Wegen fehlender finanzieller Mittel für Renovierungsarbeiten wurde der Betrieb für einige Jahre eingestellt, ehe ein neu gegründeter Verein, der Älplibahnverein, 1982 für die Wiedereröffnung sorgte. All das wurde uns von einem Vorstandsmitglied eben jenes Älplibahnvereins erzählt. Dazu gab es Zvieri (Zwischenmahlzeit) und selbstverständlich das wohlverdiente Panache. Ein perfekter Abschluss der Tour.

Time to say goodbye mit der Älplibahn – Fazit

Mit der Älplibahn ging es also in 2 Gruppen den Berg hinunter nach Malans und von dort aus mit dem Bus zum Bahnhof Landquart. Zeit Abschied von der Gruppe zu nehmen, die in den letzten 4 Tagen auf dem Prättigauer Höhenweg zu einem Team herangewachsen war. Es gab nie Unstimmigkeiten, wir hatten während der gesamten Tour jede Menge Spaß und alles war perfekt organisiert.

Deshalb an der Stelle nochmal ein großes Dankeschön an Thalia von Graubünden Ferien und Marc von Prättigau Tourismus, die sich sowohl auf dem Wanderweg und den Hütten als auch davor und danach um alles gekümmert haben. Und natürlich auch an alle anderen Teilnehmer der Pressereise, mit denen ich mich während des Weges super austauschen und einiges lernen konnte. 

Praettigauer_Hoehenweg_Etappe4

Zum Weg kann ich mich nur wiederholen: Traumhaft, wunderschön und sehr gut zu laufen. Wir hatten natürlich extrem Glück mit dem Wetter und mit ein paar Regentagen zwischendrin wäre die Stimmung evtl. Etwas getrübt worden, aber der Prättigauer Höhenweg verdient wirklich das Prädikat „Premiumwanderweg“. Als Tipp kann ich euch noch mit auf den Weg geben, dass ihr ihn in umgekehrter Richtung laufen solltet, also von Klosters nach Landquart. Das soll bedeutend schöner und angenehmer zu laufen sein.

Kümmert euch im Vorfeld schon um die Übernachtungen auf den Hütten und reserviert ggf. schon mal. Alle weiteren Infos und auch die anderen Etappen zum Prättigauer Höhenweg findet ihr im Info-Artikel unten verlinkt.


Alle weiteren Informationen und Etappen zum Prättigauer Höhenweg findet ihr hier.


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Autor

Es ist noch gar nicht lange her als ich das Wandern für mich entdeckt habe. Meine erste Fernwanderung war der Eifelsteig, die ihr hier auf dem Blog übrigens auch nachlesen könnt. Das war zeitgleich auch der Startschuss für Trekkinglife. Doch naturverbunden war ich schon immer, was ich meinen Eltern zu verdanken habe. Die ersten Urlaube meines Lebens gingen stets in Richtung Norden nach Skandinavien. Daher kommt vermutlich auch meine Begeisterung für die skandinavischen Länder.

1 Kommentar

  1. Hallo Jannik,

    Vielen Dank für Deine tolle Beschreibung!

    Eine Frage noch zur Richtung, in der der Weg schöner und besser zu laufen ist:

    Du schreibst oben empfohlen sei in umgekehrter Richtung zu laufen, also vom Klosters nach Landquart, aber das war doch genau Eure Richtung???

    Liebe Grüße, Alexandra

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